"Wir sehen, was passiert"

Die Schülermitverwaltung (SMV) der Mittelschule Fernpaßstraße hat in diesem Schuljahr das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule für Courage“ in Angriff genommen. Nach einem Jahr intensiver Arbeit wurde der Schule in einer Festveranstaltung mit allen Schülern und Lehrern dieser Titel verliehen. Dadurch trat die MS Fernpaßstraße dem größten Schulnetzwerk Deutschlands bei und verpflichtet sich zusammen mit ihrem Paten, dem FC Augsburg, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen zu entwickeln, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.

Schüler bringen sich ein

Die Schülermitverwaltung (SMV) der MS Fernpaßstraße ist seit Jahren sehr aktiv. Viele unterschiedliche Projekte zur Förderung der Schulgemeinschaft wurden initiiert. In diesem Schuljahr wollte die Schülerschaft zusammen mit ihrer Vertrauenslehrerin Frau Völk und einem Team aus Lehrern (Fr. Huber, Fr. Pawelke und Frau Ertl) ein besonderes Zeichen setzten. Sie bewarben sich um den Titel „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“. Dieses Projekt bietet Kindern, Jugendlichen und Pädagogen die Möglichkeit, das Klima an ihrer Schule aktiv mitzugestalten, indem sie sich bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt wenden.

Es ist das größte Schulnetzwerk in Deutschland. Ihm gehören über 3.000 Schulen an. Nach einem Jahr intensiver Arbeit, in dem zunächst jeder Schüler und Lehrer befragt werden musste, ob er sich verpflichtet, sich  gegen jede Form von Diskriminierung an der Schule aktiv einzusetzen, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekttage zum Thema durchzuführen. Die geforderte Mindestprozentzahl von 70 % wurde mit 97 % weit übertroffen.

FC Augsburg ist Schulpate

Besonders stolz ist die SMV auf den Paten, den jede Schule gewinnen muss. Die Mittelschule an der Fernpaßstraße hat als fußballverrückte Schule es tatsächlich geschafft, den FC Augsburg als Paten zu gewinnen. Die Gründe für die Teilnahme an diesem Projekt liegen laut den Schülersprechern Denisa (9b) und Georg (10m) auf der Hand. „Wir sehen, was zurzeit in unserem Land passiert. Wir möchten nicht, dass das an unserer Schule auch Einzug hält. Wir haben selber an der Schule über 70 verschiedene Nationen und viele unterschiedliche Religionen. Zurzeit herrscht bei uns völlige Ruhe, wir möchten aber, dass das so bleibt. Daher erhoffen wir uns von diesem Projekt, das auf mehrere Jahre angelegt ist, Unterstützung durch Projekte, Seminare usw., um präventiv arbeiten zu können.“

Gerne in die Schule gehen

Während der von Schülern und Lehrern hervorragend organisierten Festveranstaltung, an der alle 330 Schüler und 30 Lehrer der Schule teilnahmen, stellten alle 14 Klassensprecher die verschiedenen Definitionen von Courage ihrer Klassen vor. Der Koordinator des Projekts Ron Otto lobte die jetzt schon zu spürende hervorragende Atmosphäre an der Schule sowie das große Engagement der kompletten Schulfamilie für dieses Projekt. Zudem freut er sich sehr auf eine gewinnringende Zusammenarbeit.

Die Rektorin der MS Fernpaßstraße Dr. Julia Bernreuther ging nochmals auf die Fülle von unterschiedlichen Nationen und Religionen an der Schule ein. Dennoch ist es wichtig, dass jeder Schüler gerne und angstfrei in die Schule gehen kann, um das jeweils beste Ergebnis für sich zu erreichen, um eine positive Zukunftsperspektive zu haben. Ein besonderes Highlight war die Video-Botschaft des Präsidenten des FC Augsburg Klaus Hofmann und des Ehrenpräsidenten Christian Korte, in dem er die Wichtigkeit des Projekts hervorhob und sehr stolz darauf ist, dass der FC Augsburg als Pate fungieren darf. Die gesponserten Fanartikel wurden in den Tage zuvor durch eine große Tombola verlost. Der Erlös wurde zusammen mit dem Erlös aus dem Benefiz-Lauf „Kinder laufen für Kinder“ an die Krankenhaus-Clowns gespendet.

Am Ende der Veranstaltung waren sich alle einig, dass das Projekt „Schule gegen Rassismus – Schule für Courage“ eine tolle Chance für die Schulfamilie der MS Fernpaßstraße ist.