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Wieviel Verkehr bringt der Gasteig ins Viertel?

Gasteig und Bezirksausschuss beantworten Bürger-Fragen

Die denkmalgeschützte Halle E, eine ehemalige Trafohalle aus rotem Backstein, wird Foyer der Interimsphilharmonie und u.a. Quartier der Stadtbibliothek. (Bild: lsc)

Die Baumaßnahmen auf dem Interimsgelände des Gasteig an der Hans-Preißinger-Straße kommen gut voran. Bereits im Oktober soll das Kulturzentrum teilweise eröffnen: die Philharmonie mit 1.900 Plätzen sowie die denkmalgeschützte Halle E samt Stadtbibliothek.

Gemeinsam hatten jetzt der Bezirksausschuss Sendling und die Gasteig München GmbH die Sendlinger zu einer Online-Veranstaltung eingeladen. Teilnehmer konnten vorab und auch während der Veranstaltung Fragen zum neuen Interimsgelände stellen. Auf dem virtuellen Podium saßen Stadträtin Anja Berger (Grüne), Markus Lutz (SPD), Vorsitzender Bezirksausschuss Sendling, Max Wagner, Geschäftsführer Gasteig München GmbH, Benedikt Schwering, Leiter Bereich Zukunft, Gasteig München GmbH und Karin Hatt, Leiterin Mobilitätsplanung Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Die Moderation übernahm Katrin Edelmann, Mitglied Bezirksausschuss Sendling.

Genügt die U-Bahn?

„Wir finden der Gasteig Sendling ist in der jetzigen Situation schon ganz gut angebunden“, so Hatt von der MVG. So könnten 900 Leute pro U-Bahn und somit an die 5.000 bis 6.000 Menschen pro Stunde befördert werden. Anwohner sehen die Anbindung mit der U-Bahn aber kritisch. Denn bereits jetzt und auch vor der Coronapandemie sei die U-Bahn vor allem in den Hauptverkehrszeiten voll und so gab es beispielsweise den Wunsch nach einer Taktverdichtung.

Stadträtin Anja Berger erklärte, dass die Haushaltslage der Stadt München aufgrund der Coronapandemie sehr angespannt sei und finanzielle Mittel für solch eine Taktverdichtung fehlen würden.

Reichen die Busse?

Neben der Freude und Neugier über das neue Kulturzentrum mahnten Anwohner auch die fehlenden Parkplätze und nicht ausreichenden Busverbindungen an. Markus Lutz merkte an, dass der Bezirksausschuss sich seit längerem für eine Taktverdichtung der Buslinie 54 ausspreche. Ebenso solle der Expressbus X-30 an der Schäftlarnstraße halten und eine weitere Buslinie den Verkehr entlasten. Ein Bürger schlug vor den X-30 Bus auch sonntags fahren zu lassen.

Fehlen Parkplätze?

Anwohner befürchten auch, dass Konzertbesucher statt mit dem ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr) anzureisen, eher mit dem Auto kommen werden. Parkplätze seien aber bereits jetzt im Viertel knapp.

Max Wagner wies darauf hin, das die Gasteig München GmbH insgesamt rund 300 Parkplätze am Blumengroßmarkt sowie am Großmarkt für Besucher anmieten werde.

Der Bezirksausschuss versteht die Sorgen der Anwohner, wenn es um parkende Autos, die nicht von Anwohnern sind, geht: „Wir haben 2018 schon gesagt, wir wollen reines Anwohnerparken“, so Lutz – mindestens ab 18 Uhr und an den Wochenenden. Für Besucher, die mit dem Rad kommen, werde es 200 Fahrradabstellplätze auf dem Interimsgelände geben. Wagner wies zudem darauf hin, dass alle Tickets zu Veranstaltungen ein MVG-Ticket enthalten werden – auch so sollen Besucher vom Auto auf den ÖPNV umsteigen.

Manche Fragen blieben offen

Vor allem zum Verkehr stellten Anwohner viele Fragen, die zum Ende der Veranstaltung nicht alle beantwortet werden konnten, die aber, so Lutz, vom Bezirksausschuss Sendling aufgenommen werden. Es wurden u.a. auch Fragen zum Restaurantbetreiber, den Veranstaltungen und zu ökologischen Aspekten gestellt. Insgesamt haben über 130 Teilnehmer der Online-Veranstaltung beigewohnt.


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