Wie finden sich Kinder zurecht?
Deutsch-italienische Schule sieht Vielfalt als Chance
Wieviel ist man bereit, für eine Freundschaft zu geben? Wie erlebt man das Gefühl, dass die Zeit stehen bleibt? Wie merkt man, was einem fehlt - damit man danach suchen kann? Was ist "böse" - und wie erkennt man es? Kann man sich auf ein Gefühl verlassen?
Mit der "Schneekönigin" zur Schule
Bis aus Kindern Erwachsene geworden sind, müssen sie Fragen wie diese oft und immer wieder neu beantworten (später übrigens auch). Das Andersen-Märchen "Die Schneekönigen" führt seine Heldin, das Mädchen Gerda, in traumähnlichen Bildern durch dieses Dickicht voller Fragen. Anfang Dezember haben die Kinder der Leonardo-da-Vinci-Schule im Münchner Kinder Theater eine Aufführung der "Schneekönigen" angesehen. Zur Einstimmung las Johannes Beetz, Chefredakteur der Münchner Wochenanzeiger, den Kindern in ihrer Schule aus dem Märchen vor.
Schrittweise mit zwei Sprachen wachsen
Als erste deutsch-italienische Schule in Bayern hatte die Leonardo-da-Vinci-Schule in der Baierbrunner Straße 28 zum Schuljahr 2013/14 ihren Betrieb aufgenommen. Die Schüler werden hier in deutscher und italienischer Sprache unterrichtet. Kleine Klassen, internationales Umfeld, Mehrsprachigkeit, ganztägige Gemeinschaft und Lernen mit neuen Medien sind die Grundsteine dieser bilingualen Schule, die schrittweise um weitere Jahrgangsstufen wächst.
"Selbstbewusste Bürger Europas werden"
"An unserer Schule werden Mehrsprachigkeit und Vielfalt als Chance für die Kinder verstanden, ihre Zukunft in beiden Kultur- und Sprachkreisen erfolgreich gestalten zu können", sagt Schuldirektorin Patrizia Mazzadi. "Mehrere Sprachen zu sprechen ist eine Voraussetzung für den Erfolg eines Menschen in unserer modernen Gesellschaft." Sie sieht in dieser Offenheit den ersten Schritt, der die Kinder zu selbstbewussten europäischen Bürger der Zukunft macht. Sie sollen sich so besser in einer komplexer werdenden Welt zurechtfinden.
In ihrer komplexen Märchen-Welt findet letztlich auch Gerda ihren Weg: Sie rettet ihren Freund Kay nach langer, aber hartnäckiger Suche aus den Händen der bösen Schneekönigin - und beide kehren erwachsen geworden nach Hause zurück.
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