Wertvoller Parkraum
Bezirksausschuss Sendling-Westpark befürwortet Lizengebiete
Es sind mehrere Faktoren, die das Parken in Sendling-Westpark zunehmend erschweren, z.B. rund um den Partnachplatz. Zum einen, so wurde in der Sitzung des Bezirksausschuses (BA) 7 Sendling-Westpark deutlich, weil viele Pendler aus dem westlichen Umland bis zum Harras oder Partnachplatz fahren, um dort auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. Zum anderen, weil die Zahl der Autos die der Parkplätze glatt übersteigt. Im kommenden Jahr soll es nun Abhilfe geben: "Parkraummanagement" heißt das Zauberwort. Dem BA schwebt die Einführung von Lizenzgebieten vor.
Ticket ziehen
Zahlen, Ticket ziehen, parken: Läuft alles nach Plan, könnten die Lizenzgebiete im Herbst installiert werden. Voraussetzung ist, dass der Stadtrat das Ganze noch vor der Sommerpause absegnet. Wie hoch der Parkdruck in den Gebieten inzwischen ist, zeigt eine Studie von Experten aus dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung. Die Zahlen sprechen für sich: Im Gebiet "Partnachplatz" gebe es für die etwa 5.800 Kfz rund 4.100 private Stellplätze. Für die knapp über 2.300 gemeldeten Kraftfahrzeuge im Gebiet "Harras" stehen nur rund 1.400 private Stellplätze zur Verfügung.
Mit "Harras" meint die Studie allerdings nicht den Harras-Platz in Sendling, sondern einen schmalen Streifen zwischen Bahnlinie und Hansastraße im Nachbarviertel. Rund um den "echten" Harras gibt es das Parkraummanagement schon seit 2010.
Von den künftigen Lizenzgebieten erhoffen sich die BA-Mitglieder, dass der Parkdruck aus dem Stadtgebiet genommen wird und gleichzeitig mehr Lebensqualität einzieht.
"30 Euro im Jahr"
In der Sitzung wurde vor allem Kritik an den Anwohnern geübt, die aus Bequemlichkeit ihre Tiefgaragen nicht nutzen und lieber an der Oberfläche parken. "Wir haben hier nicht nur Fremdparker, sondern auch die, die nicht in die Tiefgaragen wollen", betonte Maria Hemmerlein (Grüne). "Wir wollen die Parklizensierung, weil wir damit den öffentlichen Raum entlasten." Ihr Fraktionskollege Hans Dusolt schloss an: "Es kommt den Bürgern zugute, wenn die Parker von außen hinausgedrängt werden." Etwas zögerlicher reagierte Alfred Nagel (CSU) auf die Pläne. Rund um den Partnachplatz gebe es noch freie Plätze, sagte er. "Es ist auch nicht richtig, Bewohner rund um die Hinterbärenbadstraße, wo es sozial geförderte Wohnungen gibt, dazu zu zwingen, Geld für die Lizenz zu zahlen", so Alfred Nagel. BA-Vorsitzender Günter Keller widersprach diesem Einwand. "Es geht hier um 30 Euro im Jahr. Dafür hat man dann eine gute Chance auf einen Parkplatz", betonte er.
Das Gesamtgebiet könne, so die Studie aus dem Planungsreferat, im Süden bis zur Heckenstallerstraße reichen, im Norden bis zur Heiterwanger Straße und zum Westpark. Im Osten markiert die Bahnlinie die Grenze des Parklizenzgebietes, im Westen die Fernpaßstraße und die Ostseite des Luise-Kiesselbach-Platzes. Welche Regelungen in welchem Gebiet gelten sollen, steht noch nicht fest. Die Möglichkeiten reichen hier vom Bewohner- bis zum Mischparken.
62 Gebiete
Die ersten Maßnahmen zum Parkraummanagement wurden 1999 vom Stadtrat beschlossen. Inzwischen gibt es 62 Parklizenzgebiete mit rund 80.000 Stellplätzen.
Nächste Sitzung
Die nächste BA-Sitzung für Sendling-Westpark ist am Dienstag, 22. Januar, um 20 Uhr im Sozialbürgerhaus (Meindlstr. 14).
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