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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Welche Wiese soll's denn sein?
Wo ein Zelt auf dem Luise-Kiesselbach-Platz erlaubt ist - und wo nicht
Wieviel Wiese darf's denn sein? Und wieviel Zelt? Damit beschäftigte sich der Bezirksausschuss (BA) 7 Sendling-Westpark in der Januarsitzung. Es ging um künftige Feiern auf dem Luise-Kiesselbach-Platz.
Experten des Referats für Gartenbau hatten im Unterausschuss Parks und Grünanlagen darauf hingewiesen, dass die Wiese, die nach dem Tunnelbau gesät worden war, eine Belastung etwa durch das Aufstellen eines Zeltes, nicht verkraften würde. Die Halme zu fein, der Morast bei Regen zu groß, kurz: Die Wiese ist tabu für Zelt und Co.
"Das ist jetzt saublöd"
Das sei ihm jetzt unangenehm, so Walter Sturm (SPD), weil ja die Freiwillige Feuerwehr Sendling im Sommer ihr Jubiläum feiern wolle. 150 Jahre wird sie alt, gegründet 1869. "Das ist jetzt saublöd", dass man ausgerechnet der Feuerwehr eine Absage erteilen müsse. "Aber es hilft nix", so Sturm.
"Ja", bestätigte Kommandant Bernhard Meßmer in der Sitzung, "wir wollten auf dem Luise-Kiesselbach-Platz feiern mit einem Zelt, das über die Wege zugänglich ist." Doch auch Maria Hemmerlein (Grüne) sprach sich dafür aus, "dass wir die Wiese grundsätzlich nicht mit einem Zelt bestücken." Und mit Blick auf die Feuerwehr sagte sie: "Dem Feiern tut es keinen Abbruch, wenn es einen Tick kleiner wird."
"Es soll Ausnahmen geben"
Anders sah das Otto Seidl (CSU). Die Schotterrasenfläche sei zu klein für ein Zelt. Man solle ein Zelt ein- bis zweimal im Jahr auf der Wiese zulassen. Sie würde das verkraften. "Die Wiese ist für die Bürger da." Sein Fraktionskollege Alfred Nagel sprang ihm bei. "Es geht grundsätzlich darum festzulegen, was wir wollen", sagte er. "Wir wollen grundsätzlich Veranstaltungen dort haben, wo die Festwiese platziert ist, aber es soll Ausnahmen geben."
Dem widersprach Hans Dusolt (Grüne). "Ich möchte dringend davor warnen, Ausnahmen zuzulassen", sagte er. "Die Wiese braucht zwei bis drei Jahre zum Anwachsen. Das bestätigt auch das Gartenbaureferat."
Der BA schloss sich mehrheitlich dem Votum des Gartenbaus an.
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