Waldweg ist keine Alternative für Förderschüler
Schulweg zum Allescherzentrum durch den Wald anlegen?
Das Sonderpädagogische Förderzentrum Süd soll ausgebaut werden. Eine der Frage, die sich dabei stellen, ist: Wie sollen mehr die Kinder (deren Zahl ja steigen wird) zum Schulzentrum gebracht werden? Die Stichstraße, die heute dorthin führt, scheint nicht jedem geeignet für die Busse, die künftig erwartet werden.
Die Grünen im Bezirksausschuss im Münchner Süden haben vorgeschlagen, zur Entlastung eine neue Schulbushaltestelle an der Ecke Aidenbach- / Garatshausener Straße einzurichten. Von dort könnten die Schüler über den bestehenden Fuß- und Radweg durch den Garatshauser Wald zur Schule an der Allescherstraße kommen. Die Grünen regten an, diese Alternative zu prüfen. Sie ergänze die bisherigen Vorschläge zur Regelung des Hol-und-Bring-Verkehrs und könne das erwartete Verkehrsaufkommen in der Allescherstraße spürbar verringern.
Wenn ein Großteil der Kinder an einer solchen neuen Haltestelle an der Aidenbachstraße ein- bzw. zusteige, könne eine komplizierte, verkehrsintensive Hol-und-Bring-Situation über die Allescherstraße weitgehend vermieden werden. Über den Waldweg können die Schüler die ca. 200 Meter zur Schule gut zu Fuß zurücklegen. Der Weg könne zugleich als Feuerwehrzufahrt dienen, damit wäre auch dieses Problem der bisherigen Planungen gelöst.
Wenn's nicht geht, muss man es nicht prüfen
Kinderbeauftragte Monika Reim (SPD) wandte ein, dass der Vorschlag der Grünen unrealistisch sei. Die Schulbusfahrer seien verpflichtet, Schüler mit Handicaps bis vor den Eingang der Schule zu bringen. "Das ist Gesetz", so Reim. Zudem sollen kleine Busse die Schüler ins künftige Allescherzentrum bringen - die können aber direkt in die Tiefgarage der Schule fahren.
Loraine Bender (Freie Wähler) meinte, man könne es den Lehrern nicht zumuten, die Kinder, die ja besondere Bedürfnisse haben, von der Schulbushaltestelle abzuholen und durch den Wald zu begleiten. Der Aufwand für die Sicherheit sie nicht erbingbar.
Inga Meincke (Grüne) verteidigte den Vorschlag. Die Anwohner der Schule haben Bedenken wegen des Ausbaus. Mit dem Prüfantrag wolle man auf das Problem aufmerksam machen, denn es gehe ja nicht nur um die Schulbusse, sondern auch Bring- und Hol-Verkehr durch Eltern sei zu erwarten.
Peter Sopp (Grüne) erinnerte an das Verkehrsgutachten, das der Bezirksausschuss als mangelhaft bewertete. "Man muss Alternative prüfen", forderte er.
Mit Verweis auf die Pflicht der Busfahrer, die Kinder direkt vor dem Schuleingang zu übergeben, widersprach Richard Panzer (parteilos): "Wenn die Buss nicht anderswo halten dürfen, muss man das auch nicht prüfen!" So sah es der Bezirksausschuss und lehnte den Prüfantrag der Grünen ab.
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