Viel Kultur, viel Platz
Das Gelände an der Hans-Preisinger Straße wird das Gasteig-Interim beheimaten
Seit gut zwei Jahren steht es fest: Der Gasteig an der Rosenheimer Straße muss renoviert werden. Grund sind unter anderem veraltete technische Anlagen und nötige Erneuerungen. Doch was passiert mit dem Gasteig und seinen verschiedenen Einrichtungen wie der Stadtbibliothek und der Hochschule für Musik und Theater bis zur geplanten Wiedereröffnung 2025 nach der Generalsanierungs- und Modernisierungszeit? Mehrere Dutzend mögliche Übergangsstandorte wurden geprüft – nur einer hat den Stadtrat Anfang letzten Jahres überzeugt: das 24.000 Quadratmeter große Gelände der Stadtwerke München (SWM) zwischen der Schäftlarn- und Hans-Preisinger Straße, angrenzend an die Brudermühlstraße, von dem der Gasteig zirka 13.000 Quadratmeter mieten wird.
Baustelle und Baubeginn
Der offizielle Baubeginn ist für Mitte des Jahres vorgesehen. Ein Bauantrag, der derzeit noch der Lokalbaukommission vorliegt, müsse hierzu noch genehmigt werden, wie der Gasteig mitteilt. „Bis dahin findet die sogenannte „Baustelleneinrichtung“ statt,“ wie die Beseitigung der nicht-denkmalgeschützten Rehgipswände in der denkmalgeschützten Halle E. In der zweiten Hälfte des Jahres soll bereits mit den Hochbauarbeiten und der Sanierung der Halle E aus den 20er Jahren begonnen werden. Damit die Anwohner weitestgehend von Baustellenverkehr verschont bleiben, sollen Baustellenfahrzeuge sowie der Zu- und Ablieferverkehr überwiegend über die Hans-Preisinger-Straße abgewickelt werden. 2021 soll das Gelände bezugsfertig sein.
Kulturelle Einrichtungen
Auf dem Interimsgelände wird neben der Philharmonie, die 1.800 Sitzplätze haben wird, in die Halle E, die unmittelbar angrenzt und mittels einem Aufgang mit dem Konzerthaus verbunden sein wird, die Stadtbibliothek einziehen. Weitere Gebäude, die entstehen, werden die Module 1 bis 3 sein. Die Hochschule für Musik und Theater wird als Hauptnutzer in das fünfgeschossige Modul 1 einziehen. Dort sollen zudem einige Flächen von der Gasteig München GmbH und den Münchner Philharmonikern genutzt werden. Im Modul 2 mit sechs Stockwerken werden ein Gastrobereich, der „Kleine Konzertsaal“ und als Hauptnutzer die Volkshochschule zu finden sein. Modul 3 wird ein eingeschossiger Bau mit einem vielseitig nutzbaren Veranstaltungssaal mit zirka 250 Plätzen. Die tatsächlichen Kosten für den Umzug stehen noch nicht fest. Für den Umbau des Geländes bewilligte der Stadtrat Anfang letzten Jahres insgesamt 90,4 Millionen Euro.
Verkehrsanbindung, Parken und Zugang
Das Interimsgelände kann gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. In etwa 400 Metern Entfernung befindet sich die U-Bahnstation Brudermühlstraße. Die Bushaltestelle Schäftlarnstraße liegt unmittelbar vor dem Gelände. Das Parkhaus auf dem Blumengroßmarkt kann abends von den Besuchern der Philharmonie besucht werden, von dort fährt ein Shuttlebus zum Areal. Zudem, so teilt der Gasteig mit, läge dem Kreisverwaltungsreferat (KVR) ein Vorschlag zur Nutzung möglicher Parkplätze in der Hans-Preisinger-Straße vor. Tagsüber könnten dort Kurzzeitparkplätze für die Besucher des Areals entstehen. Abends würden diese Parkplätze zu reinen Anwohnerparkplätzen und trügen so zur Erweiterung des Parklizenzbereichs der Gegend bei. Die denkmalgeschützte Halle E mit Philharmonie wird, so ist es geplant, zwei Eingänge haben, so der Gasteig. Einen Hauptausgang Richtung Schäftlarnstraße und den "Isarausgang" auf der Ostseite zur Hans-Preisinger-Straße hin. Nach 22 Uhr soll nur noch der Isarausgang genutzt werden, um die unmittelbaren Anwohner vor Lärm durch Besucher zu schützen.
Zukunft SWM-Gelände
Nach der Zwischennutzung als Interimsstandort für den Gasteig sollen auf dem Gelände der SWM Wohnungen entstehen. Die derzeitigen Mieter auf dem Gelände, Gewerbetreibende und Kulturschaffende, können während der Interimsnutzung größtenteils auch weiterhin auf dem Gelände bleiben. Im Anschluss müssen aber auch sie dem Wohnungsbau weichen.
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