Wochenanzeiger München Wir sind Ihr Wochenblatt für München und Umland

Und sie fetzen sich doch

Neu im Streit-Karussell des Bezirksausschusses Sendling-Westpark: ein Christbaumständer

Das so genannte Straßenbegleitgrün auf dem Luise-Kiesselbach-Platz soll in der Bauleitplanung als Grünfläche ausgewiesen werden. (Bild: tab)

Es gibt Dinge, auf die ist Verlass: das Honigbrot fällt immer auf die Honigseite, die Katze schnurrt, und die Mitglieder des Bezirksausschusses Sendling-Westpark (BA 7) fetzen sich, wenn sie sich gedanklich dem Luise-Kiesselbach-Platz mit all seinen Zutaten wie Maibaum, Maifeier und –  neu im Angebot – dem Christbaumständer nähern. Obwohl, man muss fair sein, in der jüngsten BA-Sitzung ging es durchaus moderat, gar auffallend friedlich los.

Erst die Ruhe ...

Die CSU forderte in einem Antrag, die Grünflächen des Luise-Kiesselbach-Platzes in der Bauleitplanung als Grünfläche auszuweisen und so vor Bebauung zu sichern. Bislang seien die Flächen immer noch als Straßenbegleitgrün ausgewiesen. Dies entspreche nicht mehr den heutigen Gegebenheiten, heißt es in der Begründung, die CSU-Sprecher Alfred Nagel vortrug. Ob die Ausweisung denn einen möglichen Spielplatz auf dem Luise-Kiesselbach-Platz behindere, erkundigte sich Walter Sturm (SPD). Nachdem Alfred Nagel dies verneint hatte, wurde der Antrag einstimmig verabschiedet.

Dieter Meyer (CSU), Vorsitzender des Unterausschusses Parks und Grünlagen, berichtete anschließend aus der Sitzung des Unterausschusses, man wolle von der Stadt erfahren, wie hoch die Kosten im Westpark für Dinge wie Sicherheitsdienst und mobile Toilettenanlagen seien. So weit, so gut. Doch BA-Vorsitzender Günter Keller (SPD) schlug nun vor, man möge doch bei der Stadt mal nach den Kosten des auf dem Platz fest verankerten Christbaumständers fragen.

... dann der Sturm

Das war's dann mit der Ruhe. Das sei "dumpfer Sozialismus" wetterte Walter Barth (CSU), und auch Otto Seidl, Vorsitzender des Maibaumvereins Sendling-Westpark und Organisator der Weihnachtsfeier im Dezember, trieb es die Zornesröte ins Gesicht. Die SPD bestand darauf die Kosten zu erfahren, und die anschließende Abstimmung wurde zum bitteren Pillchen für die CSU, denn mit der SPD, den Grünen und der FDP stimmten auch die beiden CSU-Mitglieder Dieter Meyer und Martin Maier.

Das Fass für die nächste Runde öffnete dann Lena Fiedler. Sie wollte von Otto Seidl wissen, welcher BA denn erlaubt habe, bei der nächsten Maifbaumfeier Sitzgarnituren auf die Wiese zu stellen. "Welchen BA meinen Sie? Wir haben noch nicht darüber gesprochen", sagte sie. "Das hat der städtische Gartenbau für einen Tag erlaubt", mischte sich Dieter Meyer ein. Günter Keller wies ebenfalls darauf hin, dass es noch keinen generellen Beschluss gebe, wonach Tische und Bänke auf der Wiese abgestellt werden dürfen. Gleichzeitig wies er auf die gute Vermittlungsarbeit von Dieter Meyer hin. Otto Seidl nämlich hatte es verpasst, die Maifeier auf dem Luise-Kiesselbach-Platz rechtzeitig anzumelden. Der Circus Galliano war ihm mit seinem Wunsch zuvor gekommen und der Maibaumverein drohte ins Leere zu laufen. Letztlich hatte Meyer gemeinsam mit allen Beteiligten einen Kompromiss gefunden, der beide Veranstaltungen gleichzeitig möglich macht.

Der Veranstaltung wurde zugestimmt unter der Auflage, dass der Platz nach der Feier so übergeben wird wie er vorgefunden wurde, sprich, dass alle Schäden behoben werden. Dies gilt sowohl für den Maibaumverein als auch für den Circus Galliano.


Verwandte Artikel

Startseite Anzeige aufgeben Zeitung online lesen Jobs Kontakt Facebook Anfahrt