TÜV will sich in "Puffer" bündeln
Baubeginn im Sommer geplant
Ein hochwertiges Bürogebäude, das sich für diverse moderne Büroraumkonzepte wie Open Space, Gruppen- oder Zellenbüros eignet und nach den individuellen Bedürfnissen jeder Abteilung gestalten, später bei Bedarf auch mit geringem Aufwand wieder umgestalten lässt, wird die TÜV Süd AG in der Ridlerstraße 57 errichten. Der Neubau – 155 Meter breit, 110 Meter tief, mit fünf Etagen und zwei Untergeschossen - soll auf einer Gesamtfläche von rund 61.000 Quadratmetern genügend Raum bieten, um diverse Einheiten des Unternehmens, die derzeit ausgelagert sind, an einer Stelle zu bündeln. Beginn der Arbeiten soll im Sommer 2015 sein, Fertigstellung des Hauses ist 2018 vorgesehen, erfuhren die Mitglieder des Bezirksausschusses (BA) 8 Schwanthalerhöhe und des benachbarten BA 7 Sendling-Westpark bei der eigens für die Stadtteilgremien veranstalteten Präsentation.
Puffer zwischen Bahn und Wohnhäusern
Derzeit finden sich auf dem Gelände ein Verwaltungsgebäude und das Service-Center, wo Bremsen, Beleuchtung, Schadstoff-Ausstoß und Co. von Kraftfahrzeugen geprüft werden. Ideal ist der Standort, zumal das Grundstück ausgesprochen gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist, und zudem in fußläufig erreichbarer Nähe zur Firmenzentrale in der Westendstraße 199 liegt.
Gemäß dem Bebauungsplan aus dem Jahr 1982 liege das Grundstück in einem klassischen Gewerbegebiet entlang der Bahnlinie München-Rosenheim, erklärte Axel Altenberend vom Architekturbüro „DMP Architekten BDA". Der Neubau soll als Puffer zwischen Bahnstrecke und der dahinterliegenden Wohnbebauung dienen, das Areal Aufwerten und dem Quartier somit einen Entwicklungsimpuls geben.
Vorbildlich in puncto Nachhaltigkeit
„Früher befand sich auf dem Gelände eine Kiesgrube, die nach dem Krieg mit allerhand Müll und Schutt aufgefüllt worden war. Folglich wird es zunächst vollständig von Altlasten befreit", betonte Altenberend: „Das ganzheitliche Bebauungskonzept soll ein Vorzeigeprojekt werden, bei dem die Prinzipien der Nachhaltigkeit vorbildlich realisiert werden."
Eine Lärmschutzwand zur Bahntrasse schont die Ohren und Nerven der Mitarbeiter. Beheizt und gekühlt wird mit Stadtwasser, Solarzellen produzieren Strom, so dass der Energiebedarf des Gebäudes gering ist. Innenhöfe mit unterschiedlicher Bepflanzung laden zu Pausen ein. Auf den Bauplänen finden eine riesige, lichtdurchströmte Eingangshalle, eine Cafeteria und ein Casino mit Außenterrasse, zudem 240 Fahrrad-Abstellplätze, von denen 80 in einem per Aufzug erreichbaren Foyer im Untergeschoß vor Wind- und Wetter geschützt stehen sollen. Der gesamte Lieferverkehr zur Ver- und Entsorgung wird künftig ins Untergeschoß geleitet; mit LKWs zugeparkte Fuß- und Radwege wird es künftig also nicht geben.
Die zweigeschossige Tiefgarage wird Abstellplätze für 490 Fahrzeuge der voraussichtlich 1.500 bis 2.000 am neuen Standort beschäftigten Mitarbeitern bieten. „Dennoch wird die Verkehrsbelastung auf der Ridlerstraße künftig geringer sein als bisher", versicherte Altenberend: „Denn der derzeit dort herrschende Schwerlastverkehr zur Prüfstelle fällt aufgrund der Nutzung als Büros komplett weg."
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