Schwarz will mehr Rot
Radler werden an der Sortieranlage leicht übersehen
Auf der Gotzinger Straße hinter der Sortieranlage sollte eine durchgehenden rote Radlspur (zwischen Oberländerstraße und Thalkirchner Straße markiert werden. Diesen Vorschlag von Michael Kaiser (CSU) unterstützt der Sendlinger Bezirksausschuss, um den in der Einbahnstraße gegenläufigen Radverkehr sicherer zu machen. "Das Kreisverwaltungsamt möge seinen Ermessenspielraum nutzen, um eine durchgehende Rotmarkierung mit mehr als zwei Fahrradpiktogrammen anzubringen", so der Bezirksausschuss.
Mit der Rotfärbung soll die Achtsamkeit der Schrägparker bzgl. des gegenläufigen Radverkehrs erhöht und die Linksabbieger daran erinnert werden, dass der gesamte Abschnitt für den Radverkehr gegenläufig geöffnet ist. Gefährlich sei es hier u.a., wenn die Autofahrer durch den Lieferverkehr in der Gotzinger Straße genötigt werden, auf die Radspur auszuweichen.
Eine gesamte Roteinfärbung der Fahrradspur würde die Aufmerksamkeit der Autofahrer in dieser einbahngeregelten Straße deutlich erhöhen und die Verkehrssicherheit verbessern, ist sich der Bezirksausschuss sicher.
Bürger wollen Sicherheit
Die Bürgerversammlung im vergangenen Herbst hatte die Rotmarkierung aller Radwege der Hauptrouten in Sendling empfohlen, wenn diese auf der Fahrbahn verlaufen oder Kreuzungen queren. Die Bürger wollten das Fahrradfahren damit sicherer machen und das Rad als sauberes Verkehrsmitteln fördern. "Vor Ampeln und an Kreuzungen sind solche Markierungen wichtig", sagte auch BA-Vorsitzender Markus Lutz.
Wirkt "zuviel" Rot überhaupt?
Das stäft. Kreisverwaltungsreferat (KVR) hat sich indes gegen eine solche grundsätzliche Rotfärbun ausgesprochen. Wie das Rot auf der Straße wirkt, werde gerade an Pilotstrecken und mit wissenschaftlicher Begleitung geprüft. Laut KVR bestehen Zweifel, ob die Sicherheit durch flächendeckende Einfärbungen überhaupt erhöht wird. Möglicherweise verhindern "Gewöhnungseffekte", dass "Rot" bei Autofahrern wirkt.
KVR will noch ein ganzes Jahr bewerten
Eine erste "belastbare" Bewertung dieser Wirkungen werde bis Herbst 2020 vorliegen, meint das KVR. Erst dann werde dem Stadtrat ein Gesamtkonzept zum weiteren Vorgehen unterbreitet werden. "Vorausgreifende Markierungen für einzelne Stadtviertel" hält das KVR daher "nicht für zweckdienlich". Das KVR wies zuleich daarauf hin, dass in Sendling ja bereits die Radspuren in der Plinganserstraße (zwischen Lindenschmit- und Lindwurmstraße) komplett rot gefärbt seien.
An gefährlichen Knotenpunkten könne man aber den "Ermessensspielraum zur Roteinfärbung" großzügiger nutzen, räumte das KVR ein. Auf diesen Spielraum setzt der Sendlinger Bezirksausschuss bei seiner Forderung zur Gotzinger Straße.
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