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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Schutz für ein gefährliches Eck
Baureferat prüft gemeinsam mit Anwohnern die Errichtung einer Trennwand
Es ist nach wie vor laut am Max-Seidl-Weg. Die Luft ist auch nicht besonders gut und für Kinder ist es ein gefährliches Eck. Das soll sich nun bald ändern, denn ziemlich sicher ist: eine Trennwand soll vor dem Lärm und den Abgasen der rund 23.000 Fahrzeuge, die sich täglich über die einzig übriggebliebene Fernverkehrsampel direkt vor der Haustür der Anwohner quälen, etwas schützen.
Drei Varianten
Im Herbst 2018 forderten die betroffenen Anwohner in der Bürgerversammlung den Bau einer Trennwand. Unterstützung kam von Anfang an vom Bezirksausschuss (BA) 7 Sendling-Westpark. Neben Lärm und Abgasen spielte auch das Thema Sicherheit eine wichtige Rolle bei den Anwohnern. Denn am Max-Seidl-Weg und Mainburger-Straße ist eine Spielstraße ausgewiesen. Da eine Abgrenzung zum Mittleren Ring fehlt, besteht die Gefahr, dass Kinder auf die Straße laufen.
Das Baureferat signalisierte schließlich Verständnis für die Nöte der Bürger und sicherte zu, den Bau einer Trennwand zu prüfen. Zur Auswahl stehen nun drei Varianten: ein Zaun mit Hecke, eine Trennwand mit einbetonierten Stahlträgern sowie eine Trennwand mit Lärmschutzaufsätzen. "Die dritte Variante würde uns am besten gefallen. Das ist die etwas kompaktere Variante", so Günter Keller, Vorsitzender des Bezirksausschusses.
"Zusätzliche Messungen"
In einer Beschlussvorlage, die dem BA in seiner jüngsten Sitzung vorlag, wies das Baureferat aber ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei der geplanten Maßnahme nicht um einen zusätzlichen Lärmschutz handele. Dazu fehle "die notwendige Anspruchsgrundlage". Will heißen: Aufgrund der erreichten Grenzwerte liegt keine Verpflichtung vor, nachträglich Lärmschutzmaßnahmen zu ergreifen. "Gleiches gilt für den Bereich der Luftschadstoffe, da die zulässigen Grenzwerte nach Auswertung der durchgeführten Messungen eingehalten werden", heißt es weiter. Zugleich betont das Referat aber, dass noch in diesem Jahr zusätzliche Messungen durchgeführt werden sollen. Dabei sei auch ein Messpunkt speziell am Max-Seidl-Weg vorgesehen.
Varianten erörtern
Noch vor der nächsten BA-Sitzung wollen sich Vertreter des Bezirksausschusses, des Baureferats sowie Anwohner treffen, um die verschiedenen Varianten zu erörtern. Geprüft werden soll zudem, ob die Trennwand über das Budget der Maßnahme Tunnel Mittlerer Ring Südwest finanziert werden kann. Der Bezirksausschuss votierte einstimmig für das Vorgehen.
Die nächste Sitzung des Bezirksausschusses 7 Sendling-Westpark ist am Dienstag, 30. April. Beginn ist um 19.30 Uhr im Sozialbürgerhaus (Meindlstr. 14).
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