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Schimmel-Notruf aus der Bezirkssportanlage

Fußballer klagen: "Der Zustand ist einfach nicht mehr tragbar"

Die Duschanlage und die Umkleideräume der Bezirkssportanlage an der Siegenburger Straße 51 zu sanieren und instandzusetzen fordert die CSU im Bezirksausschuss (BA) Sendling-Westpark. Denn von den dort ansässigen Sportvereinen wird berichtet, dass sich die Räume in einem äußerst bedenklichen, gesundheitsgefährdenden Zustand befinden. An Decken und Wänden sprießt Schimmel. „Schnelle Abhilfe ist notwendig. Es gilt, die Anlagen wieder in einen für die Benutzer erträglichen Zustand zu bringen", betont Alfred Nagel, Sprecher der CSU im BA des Stadtbezirks 7.

Schimmelproblem seit drei Jahren

Bereits seit rund drei Jahren macht sich der Schimmelpilz in der Bezirkssportanlage breit. Eine Begehung mit Vertretern des Sportamts habe vor eineinhalb Jahren stattgefunden, berichtet Herbert Nagl, 1. Vorstand des FC Ludwigsvorstadt e.V.: „Das muss gemacht werden, hatten damals alle einhellig bestätigt." Doch seither hat der Vorstand des Fußballclubs aus dem Referat für Bildung und Sport nichts mehr gehört. „Mittlerweile ist der Zustand einfach nicht mehr tragbar! Die Mitglieder und Eltern unserer Jugendspieler beschweren sich - und das zu recht", betont Nagl, der den Verein im Jahr 1959 gegründet hatte.

Dusche braucht Lüftungsanlage

Zwar verfügen die Räume über eine ganze Reihe von Fenstern, die Belüftung ermöglichen. Wenn jedoch abends nach dem Training bis zu 40 Leute duschen und anschließend alle gehen, müssen die Fenster – zumindest im Winter – geschlossen werden. Dann herrscht in den Räumen Tropenklima, das notgedrungen die Schimmelbildung fördert. Den Pilz zu beseitigen und die Flächen neu zu streichen würde also keine dauerhafte Abhilfe schaffen. „Um die Feuchtigkeit raus zu bekommen, wäre eine Belüftungsanlage notwendig", folgert Nagl.

32 Teams nutzen die Anlage

Allein der FC Ludwigsvorstadt besteht derzeit aus 20 Mannschaften, von denen 13 aus Jugendlichen bestehen. Zudem trainieren und spielen in der Bezirkssportanlage an der Siegenburger Straße zwölf Teams der Vereine BSC Sendling 1918 und fünf vom SC Armin. Hunderte Menschen sind es also, für die der Schimmel in Umkleiden und Duschen nicht nur eine Frage des ästhetischen Empfindens ist, sondern möglicherweise auch ein gesundheitliches Risiko darstellt.

Bundesamt warnt vor Risiko

Dies räumt auch das Umwelt-Bundesamt ein, das darauf hinweist: „Zahlreiche Studien zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Schimmelpilzen belegen einen Zusammenhang zwischen der Belastung durch Schimmelpilze und Atemwegsbeschwerden. Sporen und Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen können, über die Luft eingeatmet werden und dann allergische und reizende Reaktionen auslösen. Unklar ist, ab welcher Konzentration an Schimmelpilzen in der Luft gesundheitlich negative Auswirkungen auftreten; bislang können also keine Grenzwerte für Schimmelpilze festgelegt werden. Folglich muss das Vorsorgeprinzip angewendet werden, wonach Schimmel in Innenräumen ein hygienisches Problem darstellt und beseitigt werden muss!"


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