Münchner Wochenanzeiger - Hier werden Sie gelesen
2 x pro Woche mit ca. 2 Millionen Zeitungen
Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
"Scheibchenweise Planung"
Sozialreferat bringt neue Varianten für "Junges Quartier Obersendling" ein - Bezirksausschuss 19 skeptisch
Das "Junge Quartier Obersendling" soll eine Integrationsprojekt der besonderen Art werden: In einem großen Gewerbekomplex zwischen Machtlfinger-, Kistlerhof-, Boschetsrieder- und Schertlinstraße sollen ein Begegnungs- und Kulturzentrum entstehen und nach Möglichkeit auch weitere Nutzungen für junge Menschen. wie zum Beispiel die Unterbringung und Fortbildung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge (umF) und günstiges Wohnen für Auszubildende und Studenten. Im vergangenen Jahr beauftragte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter Sozialreferentin Brigitte Meier, das Projekt zu prüfen.
Nun sah sich der Bezirksausschuss (BA) 19 in seiner Januarsitzung mit zwei weiteren Varianten konfrontiert. "Und das alles ziemlich kurzfristig", wie BA-Vorsitzender Ludwig Weidinger monierte. "Wir haben die Unterlagen erst am Freitag vor der Sitzung am Dienstag bekommen." Kurzfristig deshalb, weil das Thema im März in der Stadtratssitzung behandelt werden solle. "Scheibchenweise Planung" warf der BA den Verantwortlichen vor.
Darum geht's: Laut Sozialreferat und Planungsreferat könne das Sozialbürgerhaus Plinganserstraße ins "Junge Quartier" verlegt werden. Gleiches gelte für ein Jugendcafé, das ursprünglich im Neubaugebiet "Am Südpark" auf dem ehemaligen Eon-Gelände entstehen sollte. Besonders hinsichtlich des Cafés, dessen Hauptzielgruppe Zehn- bis 14-Jährige seien, hatten die BA-Mitglieder Bedenken, befände sich das Café doch auf einem Areal, auf dem überwiegend junge Erwachsene anzutreffen seien. "Der bisher angedachte Jugendtreff auf dem Eon-Gelände muss auf jeden Fall für die Jüngeren beibehalten werden. Zehnjährige verirren sich nicht in die Schertlinstraße", formulierte es die CSU in einer Stellungnahme.
Das Thema wird den BA auch in seiner nächsten Sitzung am Dienstag, 2. Februar, beschäftigen. Beginn ist um 19 Uhr in Bürgersaal Fürstenried (Züricher Str. 35).
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH