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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Raumnot in der Konrad-Celtis-Straße
Grundschule und Hort platzen aus allen Nähten
Eine Anfrage und zwei Anträge, die bei der Bürgerversammlung in Sendling-Westpark gestellt und allesamt mehrheitlich angenommen wurden, betreffen die Grundschule und die Kindertagesstätte (KiTa) in der Konrad-Celtis-Straße 44/46. Wie an vielen Schulen Münchens herrscht auch dort eklatanter Platzmangel, zumal das Gebäude für zwölf Klassen konzipiert wurde, derzeit jedoch bereits 15 Klassen beherbergt.
Weil trotz aller Bemühungen ein Unterrichtsraum zu wenig vorhanden war, wurde im laufenden Schuljahr 2014/15 eine Klasse in den Räumen des Kinderhorts untergebracht. Den Hortkindern fehlt dadurch natürlich ein großer Raum. Trotzdem weiterhin betrieben wird er nun mit einer Sondergenehmigung. Nun werden die Kleinen zur Ruhe gemahnt; schließlich findet nebenan Unterricht statt. Die ausgelagerte Klasse selbst ist im Nachbargebäude der Schule vom weiteren Schulbetrieb isoliert.
Bald mehr Kinder im Bezirk
Allerdings herrscht im Stadtbezirk reger Baubetrieb. Bis zum Ende des Jahres werden rund 360 neue Wohnungen fertig sein. Ein Teil davon wurde und wird staatlich gefördert und bevorzugt an Familien verkauft. Der Zuzug von weiteren Kindern ist also vorhersehbar.
Ein Konzept seitens der Stadtverwaltung zur Verbesserung der Raumnot an der Schule liegt bislang erst für das übernächste Schuljahr (2016/17) vor: Ein Pavillon mit Mensa auf dem Schulgelände soll Entspannung bringen. Doch was passiert zum Schuljahresbeginn im Herbst 2015?
Beunruhigt sind die Eltern der KiTa durch die Auskunft, dass Schulpflicht ja schließlich bedeutender sei als die Betreuung im Hort. Die Sorge ist groß, dass der Hort, in dem derzeit 115 Kinder betreut werden, im kommenden Jahr geschlossen werden könnte, falls weitere Räume als Klassenzimmer gebraucht werden. Und auch die Mittagsbetreuung ist durch die mangelnde Raumkapazität gefährdet.
Desaster für berufstätige Eltern
„Für alle berufstätigen Eltern wäre der Verlust der Betreuung jedoch ein Desaster", betonte ein Vater, der wissen möchte: „Wie stellt die Stadt für das Schuljahr 2015/16 sicher, dass die Grundschule über genügend Klassenräume verfügt, ohne dass erneut auf die Horträume ausgewichen werden muss?"
Aktuell besuchen bereits acht Kinder des Sprengels, die keinen Platz mehr bekommen konnten, den zentralen Hort der Stadt in Laim. Mit Bussen werden sie an der Schule abgeholt und dort hingefahren, spätnachmittags wieder zur Schule zurück chauffiert; oftmals treffen sie erst um 17.30 Uhr wieder dort ein. Außerdem zerfalle der Klassenverband, der auch im Hort gepflegt wird, durch die räumliche Trennung, kommentierte der Antragsteller. Vorgeschlagen wird, den Bau eines Pavillons vorzuziehen, um chaotische Notlösungen in Schule und Hort für die Zwischenzeit zu vermeiden. Eine weitere Möglichkeit wäre, Container aufzustellen, bis der Pavillon fertig ist.
Oberbürgermeister Dieter Reiter, der die Versammlung leitete, kann die Sorge der betroffenen Eltern durchaus nachvollziehen und möchte die Aktivitäten beschleunigen, damit im kommenden Schuljahr ausreichend Räume zur Verfügung stehen. Reiter versicherte, dass sich zumindest das Aufstellen von Containern als Übergangslösung realisieren lassen sollte.
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