Raubzug in Sendling
Ausstellung erinnert an die "Arisierung", an das Beschweigen und Verdrängen
Die Ausstellung "Sendling - arisiert. Enteignung und Vertreibung jüdischer Nachbarn im Nationalsozialismus" thematisiert anhand ausgewählter Beispiele die Entrechtung, Beraubung und Vertreibung jüdischer Nachbarn im Münchner Stadtteil Untersendling.
Für die Betroffenen bedeutete die "Arisierung" Entrechtung, Verlust ihres Heims und ihrer sozialen Stellung, gesellschaftliche Isolation und Armut bis hin zur Beraubung über den Tod hinaus. Mit der Vernichtung ihrer Lebensgrundlage zwang das NS-Regime einen Großteil der deutschen Juden, ihre Heimat zu verlassen. Die Ausstellung mit Katalog benennt zahlreiche an den Arisierungen beteiligte Institutionen, Akteure und Profiteure und schildert die langwierigen, entwürdigenden Bemühungen der Überlebenden und ihrer Angehörigen auf Rückerstattung des geraubten Eigentums nach 1945.
Die Ausstellung in der Sendlinger Kulturschmiede (Daiserstr. 22) wird am Donnerstag, 20. Oktober, um 19 Uhr eröffnet und ist bis zum 15. Dezember zu sehen (So 11-13 Uhr, Di-Do 18-21 Uhr)
Mehr Veranstaltungen
Die Initiative Historische Lernorte Sendling hat die Ausstellung organisiert; sie wird von zahlreichen weiteren Veranstaltungen begleitet
Rundgang
So, 23. Oktober, 14 Uhr: zeitgeschichtlicher Stadtteilrundgang mit Leo Brux, 5 Euro (MVHS).
Film
Mi, 26. Oktober, 19 Uhr, City-Kino (Sonnenstr. 12): Film "Für dieEwigkeit - der alte jüdische Friedhof", danach Filmgespräch.
Autorenführungen durch die Ausstellung (jeweils 19 Uhr in der Kulturschmiede):
Di / Do, 25. / 27. Oktober
Mi, 2. November
Di, 8. / 15. November
Do, 8. / 13. Dezember.
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