Projekt „Casa del Sol“ stellt sich vor
Ecuador, eine Reise in eine andere Welt - Hilfsprojekt aus Grünwald
Das Projekt „La Casa del Sol“ in Quito / Ecuador ist vielen ein Begriff, die am dem Stand von Heidi Schäfer, die das Projekt bereits in den 1990ern ins Leben gerufen hat, einen handgestrickten Pullover oder einen Schal gekauft haben.
Neugierig auf detaillierte Hintergrundinformationen folgten über hundert Interessierte der Einladung der Grünwalder Rechtsanwältin Odette Ullrich und von Caroline Auer, der Koordinatorin des Internationalen Freiwilligendienstes der Erzdiözese München und Freising, zu einem Ecuador-Abend in das Café Treffpunkt. Odette Ullrich, seit November 2021 Erste Vorsitzende des Förderkreises Ecuador e.V., besuchte kürzlich dieses Jahres das kleine, zwischen Kolumbien und Peru – wie der Name schon sagt – am Äquator gelegene Land, um einen eigenen Eindruck vom Hilfsprojekt sowie der Lebenssituation in Quito zu erhalten und vor allem, um die Mitarbeiterinnen und Kinder der Casa del Sol persönlich kennenzulernen.
Mit ihrem spannend, humorvoll und mit Liebe zu den Menschen vorgetragenen Bericht über das Land, die Städte und indigenen Dorfgemeinschaften und über die persönlichen Begegnungen mit den Menschen, die dort leben, entführten Odette Ullrich und Caroline Auer ihre Zuhörer in eine ganz andere Welt, die wir uns wohl nicht so leicht vorstellen können. Das von der Grünwalderin Heidi Schäfer im Jahr 1994 ins Leben gerufene Projekt „La Casa del Sol“ ist ein Hilfsprojekt zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern und Frauen aus einigen der ärmsten Viertel Quitos. Es garantiert den Kindern die Versorgung mit gesundem Essen und bietet einen Zugang zur Bildung, der sonst den meisten verwehrt bliebe. Die medizinische Versorgung der Kinder wird durch einen Gesundheitsfond abgesichert. Einmal pro Monat besucht eine Kinderärztin die Einrichtung, begleitete Arztbesuche werden ermöglicht. Es gibt gut ausgestattete Notfallschränke, die Unfall- und Notfallversorgung ist sichergestellt. Brillen oder sonstige Hilfsmittel, die den Kindern von Ärzten verschrieben werden, können beschafft werden.
In dem Haupthaus im Norden Quitos, der Casa del Sol (Haus der Sonne), nach dem das gesamte Projekt benannt wurde, befindet sich eine Kindertagesstätte sowie ein Mittagstisch mit Hausaufgabenbetreuung für Schulkinder. Im südlichen Stadtviertel San Roque gibt es die gleichnamige indigene Kindertagesstätte, die eng mit der Casa del Sol verbunden ist. Aktuell werden in den beiden Einrichtungen über 100 Kinder betreut.
Die Kinder der Tagesstätten erhalten täglich drei gesunde Mahlzeiten, die Schulkinder ein warmes Mittagessen, alles in der eigenen Küche frisch zubereitet. Nach der Sicherung der Grundbedürfnisse werden die Kinder in der KiTa mit spielerischem Lernen vertraut gemacht, die Schulkinder werden bei ihren Hausaufgaben unterstützt. Die hervorragend ausgebildeten Mitarbeiterinnen, die sich mit hohem Einsatz der Kinder annehmen, sind der Casa del Sol schon über Jahrzehnte verbunden.
Fast alle Kinder haben alleinerziehende Mütter, die aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit in Ecuador meist nur durch den Verkauf von Lebensmitteln auf dem Markt oder an den Straßen Geld verdienen. „La Casa del Sol“ unterstützt auch die Mütter unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ mit hilfreichen Kursen für den Alltag, wie bspw. Hygienekursen oder Back- und Kochkursen.
Die existentielle Grundlage des Projekts – Spenden
Finanziert wird das Projekt „Casa del Sol“ überwiegend durch den „Förderkreis Ecuador für Projektarbeit mit Frauen und Kindern in Quito e.V.“ mit der langjährigen Unterstützung des Pfarrverbands Grünwald. Die Mitglieder des Vereins unterstützen durch ihren Mindest-Jahresbeitrag von nur € 20,00 „La Casa del Sol“ und damit die Kinder in Quito unmittelbar. Der gemeinnützige Verein durfte letztes Jahr sein 25jähriges Bestehen feiern. Neue Mitglieder sind immer willkommen.
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