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Oase Partnachplatz

Umgestaltung des Areals soll in kleinen Schritten beginnen

Hat etwas von einem Wimmelbild: jede Menge Fahrräder auf dem Partnachplatz. Dahinter: der Bücherschrank. (Bild: tab)

Der Partnachplatz hat etwas, was sich Bürger anderer Stadtviertel noch wünschen: einen Bücherschrank. Das ist aber auch schon alles. Denn ansonsten hat er, was man sich an anderen Plätzen nicht wünscht: wild abgestellte Fahrräder, zu wenig Bänke zum Verweilen. Der Partnachplatz ist eine Fläche, über die man schnell zur U-Bahn huscht. Wer sich Lesestoff aus dem Bücherschrank greift, liest wohl lieber zuhause. Mal vor Ort in Ruhe durchblättern? Nein, nicht auf dem Partnachplatz. Doch das soll sich jetzt ändern.

Die Ideenwerkstatt

Im vergangenen Jahr hatten die Bürger in einer Ideenwerkstatt ihre Wünsche für den Partnachplatz erarbeitet. Bemängelt wurde unter anderem die nicht vorhandene Aufenthaltsqualität des Platzes und das Fahrradchaos. Einige Bürger wünschten sich sichere Spielbereiche für Kinder, mehr Mülleimer sowie den Abbau von Holzgeländern. Wieder andere träumten gar von einer Fußgängerzone. Dafür sollten die direkt an den Platz angrenzenden Parkplätze entfallen.

Mit den Bürgerwünschen hat sich nun die Arbeitsgruppe "Zukunft Partnachplatz" des Bezirksausschusses (BA) 7 beschäftigt und in der Oktobersitzung des BA vorgestellt. Künftig soll es Sitzbänke rund um den Bücherschrank sowie mehr Fahrradständer geben. Außerdem soll vor der Ladenzeile am Ende der Zillertalstraße Tempo 20 gelten.

Auf das Notwendige beschränken

Die Wünsche und Verbesserungspläne sind das eine, die Finanzierung das andere. Allzu hoch kann sich der BA hier nicht strecken. Denn der Partnachplatz ist nicht im so genannten Fünf-Plätze-Plan der Stadt aufgenommen. Im Gegensatz zu anderen. Der Europaplatz, der Lorettoplatz, der Bonner Platz, der Esperantoplatz sowie der Platz an der Barer-/Ecke Nordendstraße haben es in das Programm geschafft. Hier finanziert die Stadt die Umgestaltungen. In der Sitzung einigte man sich deshalb darauf, dass alle baulichen Maßnahmen des Partnachplatzes zunächst auf das absolut Notwendige beschränkt bleiben.

Maria Hemmerlein (Grüne) sah die Pläne kritisch. "Die Bürger hatten sehr viel mehr Wünsche. Mit dieser Vorlage bekommen wir das nicht annähernd hin", sagte sie. "Ich bin ja nicht ganz dagegen, aber mir fehlt hier das ,wie weiter', die Anschlussaktivität." Ihrer Meinung nach bestehe die Gefahr, dass man sich Optionen für die Zukunft verbaue.

"Pflöcke setzen"

Walter Sturm (SPD) sah das Ganze als Prozess. "Uns geht es darum, dass die Bürger, die sich für die Umgestaltung eingesetzt haben, sehen, dass etwas passiert. Das ist ein Prozess, der jetzt begonnen hat und wir wollen mal die Pflöcke setzen", betonte er. "Mir fällt kein Punkt ein, wo wir uns für die Zukunft etwas verbauen."

Auch BA-Vorsitzender Günter Keller sprach sich für das Konzept aus: "Ich sehe bei den Vorschlägen nichts, wo wir später sagen müssten, das müssen wir wieder abreißen."


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