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Neues Altenheim St. Josef?

Münchenstift erwägt Neubau am Luise-Kiesselbach-Platz

Einen Workshop zum Thema „Zukunft des Hauses St. Josef", bei dem auch die Option eines Neubaus diskutiert wurde, veranstaltete die Münchenstift GmbH, die eine gemeinnützige Gesellschaft der Landeshauptstadt München ist. Denn das Seniorenheim braucht – nach der Generalsanierung in den Jahren 1975 bis 1988 – mittelfristig erneut eine grundlegende Sanierung, vor allem der gesamten technischen Einrichtungen. Der Einbau von Leitungssystemen, z.B. für eine neue Lüftung, ist jedoch im laufenden Betrieb kaum durchführbar. Die Kosten für die Arbeiten trotz Bewohner werden mit mindestens 50 Millionen Euro beziffert. Ein weiteres Argument für einen Neubau: Stationäre Pflege lässt sich in den altehrwürdigen Hallen mit langen Fluren viel schwieriger organisieren als in modernen Neubauten. Auch lassen sich moderne Konzepte, etwa kleine Wohngruppen, nur bedingt umsetzen.

Da die Oberflächengestaltung des Luise-Kiesselbach-Platzes nach dem Tunnelbau ohnehin neu geplant wird, lag die Idee nahe, ein neues Haus auf dem Grundstück gegenüber dem bestehenden Altenheim zu bauen, und dann ein Gesamtkonzept für beide Häuser zu entwickeln. Vorstellbar wäre zum Beispiel im Altbau ein kleines Stadtteilzentrum und auf der Neubaufläche bei Bedarf eine Kindertageseinrichtung oder auch Ladengeschäfte einzuplanen.

Reine Grünfläche oder doch ein Neubau?

Eine wesentliche Forderung der Anwohner/innen ist – neben der Erhaltung der Grünanlagen – ein adäquater Lärmschutz. „Durch den Bau eines Pflegeheimes wäre dieser gewährleistet", so das Argument aus der Stadtverwaltung: „Daneben würden noch ausreichend Grünflächen zur Verfügung stehen, die von den Heimbewohnern und den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam genutzt werden könnten."

Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung bestätigte auf Anfrage, dass am Luise-Kiesselbach-Platz prinzipiell eine Bebauung möglich wäre. Hingewiesen wurde jedoch auch auf den Wunsch von Anwohnerinnen und Anwohnern nach einer Grünanlage ohne jegliche Bebauung. Diesem Wunsch wollte der Bezirksausschuss (BA) 7 Sendling-Westpark auch entsprechen.

Bürger möglichst rasch beteiligen

Kürzlich wurde der BA 7 jedoch per Brief aus dem Sozialreferat gebeten, seine ablehnende Haltung zu einer maßvollen Bebauung aufgrund der neuen Aspekte nochmals zu überdenken. „Nun einigte sich das Gremium in der Dezember-Sitzung, per Brief im Baureferat bezüglich der geplanten Bürgerbeteiligung (Workshop) anlässlich der Neugestaltung des Luise-Kiesselbach-Platzes nachzufragen", berichtet Uwe Kramm (Grüne), Vorsitzender des Unterausschusses Bau und Umwelt: „Beschlossen wurde zudem, dass der BA in Vorgesprächen mit dem Baureferat, bei denen es um die Konzeption für den Workshop gehen soll, das Thema St. Josef mit einbringt."


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