Menschen mit Demenz verstehen
Johanniter-Seminar für pflegende Angehörige
Familien, in denen Demenz-Erkrankte leben, sehen die zunehmende Vergesslichkeit ihrer Lieben hautnah und müssen akzeptieren, wie sich Verhalten und Persönlichkeit verändern. Die Johanniter helfen mit einer Seminar-Reihe für pflegende Angehörige, Menschen mit Demenz zu verstehen, die Beziehung zu Kranken zu verbessern und damit den Alltag aller zu erleichtern.
An insgesamt zehn Terminen vermitteln Experten von Mittwoch, 1. Februar, an jeweils mittwochs von 16 Uhr bis 18 Uhr in der neuen Fachstelle für pflegende Angehörige an der Seumestraße 3 differenziertes Wissen zu Demenz und deren Auswirkungen auf das tägliche Leben.
"Der Betreuungsbedarf steigt"
"Eine Demenz-Erkrankung betrifft stets die gesamte Familie", berichtet Sozialpädagogin Eva-Maria-Schädler, Fachstellenleiterin der Johanniter. "Wenn die Erkrankung fortschreitet, steigt damit der Betreuungsbedarf." Etwa 70 Prozent der Betroffenen würden im persönlichen Umfeld gepflegt. Psychische Faktoren würden von den Angehörigen dabei belastender empfunden als körperliche Pflege. Meist fällt es schwer, das Verhalten der Demenz-Patienten zu verstehen. Die Pflegenden sind verunsichert und wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen.
"Pflegende Angehörige gehen oft an ihre Grenzen und haben dennoch Schuldgefühle", weiß Schädler. "Bei Hausbesuchen erleben wir häufig, dass sie so sehr mit der Bewältigung der Alltagsherausforderungen beschäftigt sind, dass sie keine Möglichkeiten finden, sich ausreichend zu informieren."
Das angebotene Seminar "EduKation demenz" ermöglicht es, mehr über die Krankheit zu erfahren und neue Sichtweisen zu finden – so kann das Leben gemeinsam besser bewältigt werden. Angehörige erkennen ihre Rolle als Betreuungsperson und nehmen diese leichter an. Die Kosten übernehmen in der Regel Pflegekassen. Unter Telefon (089) 374104600 oder unter E-Mail an eva-maria.schaedler@johanniter.de gibt es weitere Informationen, hier ist auch die Anmeldung möglich.
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