"Man muss gesprächsbereit und offen für die Perspektive des Anderen sein"
Florian Walter, Leiter des evangelischen Pflegezentrums Sendling
Wir haben 210 Bewohner und 160 Mitarbeitende im evangelischen Pflegezentrum Sendling. Wir haben auch eine Schule nebenan. Wir haben Lieferanten, Pfarreien, die Apotheke, eine Geschäftsstelle, Prüfungsbehörden, wie den medizinischen Dienst und die Heimaufsicht, sowie Ehrenamtliche. Wenn man das alles zusammenzählt, kommt man sehr schnell weit über tausend Menschen, die in irgendeiner Art und Weise Interesse an unserer Einrichtung und an dem Zusammenleben haben. Das funktioniert nicht ohne Respekt. Meine Haltung ist dabei immer, dass man gesprächsbereit und offen für die Perspektive des Anderen sein muss und ein gewisses Maß an Kompromissbereitschaft mitbringen. Man kommt allerdings nicht drum herum, dass man manchmal auch ein kritisches Wort sprechen muss, damit dieses Zusammenleben möglich wird. Bei diesem Aushandlungsprozess, gerade wenn es einmal kritisch wird, vertrete ich die Haltung, dass es einen menschlichen Kern gibt, der dabei unberührt bleiben muss. Das evangelische Pflegezentrum Sendling ist ein kirchliches Haus, ich selber glaube an Gott und ich glaube an einen göttlichen Kern im Menschen und der muss bei allem Lob oder Kritik, unberührt bleiben. Das hat für mich viel mit Achtung und Respekt zu tun.
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