Lizenz zum Parken
Bürgerversammlung Sendling-Westpark: Günter Keller berichtete über die wichtigsten Punkte
Endlich wieder treffen. Endlich wieder mitgestalten. Die Freude war groß, dass nach der Coronapause im vergangenen Jahr wieder eine Bürgerversammlung für den Stadtbezirk 7 Sendling-Westpark durchgeführt werden konnte. Rund 140 Bürger hatten den Weg in die Dreifachturnhalle an der Gaißacher Straße auf sich genommen, um zu erfahren, was sich in ihrem Viertel tut. Durch den Abend führte Münchens 3. Bürgermeisterin Verena Dietl.
"Stadt investiert weiter in die Zukunft"
München wächst, das ist nichts Neues. Lebten im Juli 2011 noch 1,37 Millionen Menschen in der Landeshauptstadt, waren es zehn Jahre später bereits 1,56 Millionen. "Für das Jahr 2030 werden 1,72 Millionen Einwohner prognostiziert", so Verena Dietl in ihrem Bericht. Eine Tendenz, die sich auch auf den Stadtbezirk 7 niederschlägt. Innerhalb von zehn Jahren wuchs hier die Einwohnerzahl von 52.697 auf 60.567. Die Prognose: Im Jahr 2030 werden rund 61.036 Menschen hier wohnen. Die Schaffung bezahlbaren Wohnraumes sei deswegen nach wie vor ein großes Anliegen. "Die Stadt investiert weiter in die Zukunft", sagte Dietl und verwies auf verschiedene Förderprogramme beim Wohnungsbau. Auch die Verkehrswende sei eine weitere Herausforderung. "Wir wollen nicht Fahrradfahrer, Autofahrer und ÖPNV gegeneinader ausspielen, sondern einen guten Mix schaffen", betonte sie. Deshalb sei es wichtig, den ÖPNV weiterhin attraktiv zu halten und den Ausbau der Radwegeverbindungen zu unterstützen.
"Villa Flora im Gespräch"
In seinem anschließenden Bericht gab Günter Keller, Vorsitzender des Bezirksausschusses (BA) Sendling-Westpark, einen Überblick über die wichtigsten Anliegen im Stadtviertel. Schon seit langem, so Keller, sei ein gemeinsames Kulturbürgerhaus für Sendling-Westpark und Laim an der Westendstraße geplant. Vor rund einem Jahr habe das Kommunalreferat bekanntgegeben, dass mit der Fertigstellung des Hauses nicht vor 2027 zu rechnen sei. Auf Drängen der beiden Bezirksausschüsse gemeinsam mit Verena Dietl habe der Stadtrat dann die Vorgabe gemacht, dass das Kulturbürgerhaus bereits 2025 fertiggestellt werden solle. Bis dahin solle es Interimslösungen geben. "Für Sendling-Westpark ist eine Nutzung von Räumen in der Villa Flora im Gespräch", so Keller. "Wenn Sie für einen Verein Bedarf haben für eine beschränkte Nutzung von Räumen, kommen Sie gerne auf uns zu", appellierte er an die Bürger.
Druck auf Pendler
Parken ist ein großes Thema in München. Im kommenden Jahr soll die Umsetzung des Parkraum-Managements erfolgen. "Der Bereich erstreckt sich von der Bahnlinie im Osten bis etwa zur Fernpaßstraße im Westen", erklärte der BA-Vorsitzende. Mit dem Vorhaben werde die Zahl von Parkplätzen im Stadtbezirk nicht größer, aber mit der Einführung werde vor allem der Parkdruck durch die vielen Pendler aus dem Umland geringer. "Und damit hat vielleicht so mancher Pendler auch keinen Grund mehr, überhaupt so weit in die Stadt hineinzufahren", so Keller. Als nächstes solle der Bereich bis etwa zur Linie Gilmstraße / Werdenfelsstraße als Parklizenzgebiet ausgeweitet werden. Der BA habe einen entsprechenden Antrag gestellt. "Das wird dann wohl aber wieder ein paar Jahre dauern", sagte Keller.
Bildungscampus Am Westpark
Nichts Neues zu berichten gab es zum geplanten Bildungscampus Am Westpark auf dem Gelände der ehemaligen Gehörlosenschule. Der Altbau der Schule sei inzwischen abgetragen. "Für den Bildungscampus laufen derzeit Bedarfsermittlungen im Referat für Bildung und Sport", informierte Keller.
Tempo 20
Schon seit Längerem wird der Partnachplatz umgestaltet. Nach der Beteiligung der Bürger hatten sich hierbei drei Maßnahmen herauskristallisiert. Bereits umgesetzt ist der Wunsch, die Fahrradständer auf dem Hauptplatz zwischen den Bäumen aufzulösen und Sitzgelegenheiten zu installieren. "Dadurch gingen zwar zunächst circa 50 Fahrradständer verloren", so Keller. Dafür seien aber an anderen Stellen rund um den Platz rund 240 neue errichtet worden. Die Bänke würden sehr gut angenommen. Allein wegen Lieferschwierigkeiten fehlten derzeit noch Abfalleimer. Mit Blick auf die Verkehrssituation sagte Keller, die Verkehrsflächen zwischen dem westlichen Ende der Zillertalstraße, der Einmündung der Leutascher Straße sowie das Straßenstück zwischen Albert-Roßhaupter- und Partnachstraße sollten zu einem "verkehrsberuhigten Geschäftsbereich" zusammengefasst werden, in dem dann nur noch Tempo 20 gefahren werden dürfe. Dieser Maßnahme sei bereits vom Stadtrat zugestimmt worden. Und schließlich solle der Grünbereich neu überarbeitet werden. Er solle sich mehr zur Ladenzeile und zum Bücherschrank hin öffnen. "Die Landschaftsarchitekten sind bereits fleißig bei der Planung", sagte Keller.
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