Lieber Trampolin als weiches Bett
Julika Sandt erklärt liberale Sozialpolitik als Sprungfedern für den Aufstieg
„Liberale Sozialpolitik – Sprungfedern für den Aufstieg“ war Thema eines Online-Vortrags von Julika Sandt, der sozialpolitischen Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, beim FDP-Kreisverband München-Süd. „Die meisten Parteien gestalten den Sozialstaat wie ein Bett, in dem die Empfänger von Zuwendungen möglichst weich ruhen sollen. Ich finde, der Sozialstaat sollte wie ein Trampolin wirken, damit alle Menschen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, ihrem Geschlecht, Alter oder einer Behinderung die besten Chancen bekommen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Natürlich müssen wir uns dabei gegenseitig unter die Arme greifen", so Sandt.
Lebenslanges Lernen sei der Schlüssel, um mit Erfolg an Bildung, Arbeit und gesellschaftlichem Zusammenleben teilzuhaben und aufzusteigen. Weiter forderte Sandt: „Wir wollen Sozialleistungen so aufeinander abstimmen, dass es sich für die Bezieher finanziell lohnt, hinzuzuverdienen, Arbeitszeit zu erhöhen und schließlich ihr Leben - so gut es eben geht - selbst in die Hand zu nehmen. Davon profitieren die Betroffenen ebenso wie die Gesellschaft.“
Nicht nur mit Blick auf die Corona-Pandemie müssten auch technische Entwicklungen gezielt für Arbeit, Weiterbildung und soziale Kommunikation eingesetzt werden, erklärte Sandt. Menschen mit Sinnesbeeinträchtigungen könnten beispielsweise mit barrierefreier Software produktiv am Arbeitsleben teilnehmen. Hier sieht die FDP-Abgeordnete den Staat in der Pflicht – sozusagen als Hilfe zur Selbsthilfe. „Indem wir Menschen motivieren und unterstützen, auf eigenen Beinen zu stehen, lassen wir sie erleben, dass sie gebraucht werden und dieser Gesellschaft etwas wert sind. Und die Kosten dafür werden letztlich nicht höher sein als die Sozialkosten, die entstehen, wenn wir zulassen, dass Menschen abgehängt werden. Damit muss Schluss sein“, plädierte Sandt für einen aktivierenden, unterstützenden Sozialstaat.
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