Lärm bis in die Nacht
Anwohner wünschen sich eine Lösung
Gut besucht war die August-Sitzung des Bezirksausschusses (BA) 7. Mehrere Bewohner des Stadtgebietes Sendling-Westpark waren ins Sozialbürgerhaus in der Meindlstraße gekommen, um unter dem Tagesordnungspunkt "Bürgerinnen und Bürger haben das Wort" ihrem Ärger Luft zu machen. Es ging um Lärmbelästigungen.
Gespräch mit allen Partein
Anwohner der Hansastraße sowie der Konrad-Peutinger-Straße beklagten massive Lärmbelästigungen durch ein nahe gelegenes Kulturzentrum, das insbesondere den Austausch mit Jugendlichen aus Russland und der Ukraine fördert. Man könne am Wochenende nicht mehr auf dem Balkon sitzen und bei dem Versuch, um Ruhe zu bitten, werde man mit den wildesten Gesten beleidigt, hieß es in der Sitzung. Auch nach 22 Uhr herrsche keine Ruhe. Rolf Heitzer von der Polizeiinspektion 15 informierte die Bürger darüber, dass es beim Kreisverwaltungsreferat (KVR) eine Schlichtungsstelle gebe. "Wenden Sie sich an das KVR. Wenn die Parteien feststehen, kann man sich zu einem Runden Tisch beim KVR treffen. Vielleicht findet man so eine Lösung", regte Heitzer an. "Das machen wir gerne", so einer der Bürger. Zudem kam in der Sitzung die Frage auf, ob die Einrichtung überhaupt für Übernachtungen genehmigt sei. BA-Vorsitzender Günter Keller sagte zu, dieser Frage nachzugehen.
Treffpunkt Tischtennisplatten
Ebenfalls über Lärm beklagten sich Anwohner der Attenkofer Straße. Hier ging es um Jugendliche, die bis tief in die Nacht zwei nahegelegene Tischtennisplatten im Bereich des Gottfried-Böhm-Rings belegten. "Die Situation ist inzwischen unzumutbar. Das geht von Montag bis Sonntag so, seit zehn Jahren", sagte eine Bürgerin. "Es gibt Nachbarn, die bei Freunden übernachten." Sie selbst könne auch nicht mehr in ihrem Schlafzimmer schlafen und lege ihre Matratze deswegen auf den Boden in einen anderen Raum ihrer Wohnung. "Wir sind zu zweit rübergegangen und haben den Jugendlichen vorgeschlagen, sich vielleicht am Heckenstaller Park zu treffen", ergänzte ein Bürger. Geändert habe sich jedoch nichts. "Dann haben wir im Halbstundentakt die Polizei gerufen. Aber sobald die Beamten weg sind, geht es wieder los", sagte er. Die ideale Lösung sei, so die Anwohner, die Tischtennisplatten zu entfernen und das Gebiet zu begrünen. Polizeibeamter Rolf Heitzer bot an, Akim, das Allparteiliche Konfliktmanagement in München, mit ins Boot zu holen. Zudem machte er klar: "Wir haben es hier nicht mit Problemjugendlichen zu tun."
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