Kinder bauen gemeinsam Tipi auf
Kardinal Reinhard Marx besucht Inklusives Kinderhaus
Gelebte Inklusion erlebten die Gäste, die am Freitag das inklusive Luise-Kiesselbach-Haus in der Garmischer Straße (ICP) besuchten und sich das gemeinsame Projekt der Kinder dort mit ihren Nachbarskindern von Hort und Kindergarten St. Heinrich erklären ließen. Die gemeinsame Aktion der Kinder mit und ohne Behinderung zeigt, wie einfach Inklusion funktionieren kann.
Angeregt von der 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend BDKJ, bei der soziale Projekte unter dem Motto "Uns schickt der Himmel" umgesetzt werden, hatten die Schüler und Kindergartenkinder des inklusiven Luise-Kiesselbach-Hauses die Idee, im Garten ein großes Tipi zu bauen. Und weil ihr Pausenhof direkt an die Pfarrei St. Heinrich angrenzt, wurden die dortigen Hort- und Kindergartenkinder zu dieser Aktion mit eingeladen.
"Jeder für den Anderen"
Die Gruppe aus dem Pfarrverband St. Heinrich und St. Stephan errichtete ein etwa vier Meter hohes Tipi im Garten Luise-Kiesselbach-Hauses errichtetet. Die Kinder und Jugendlichen bemalten die Zeltplane und pflanzten Weiden vor dem Zelteingang. Sie luden Kardinal Reinhard Marx zudem zum gemeinsamen Trommeln auf dem Kinderhaus-Gelände ein. „Wir können in unserer Gesellschaft nur leben, wenn jeder sich für den Anderen einsetzt“, erklärte Marx, den einige Kinder zu einem Interview über die BDKJ-Aktion gebeten hatten. Das mobile Zelt soll sowohl dem Haus für Kinder, das einen Kindergarten, einen Hort und eine Grundschule umfasst, als auch der Pfarrei zur Verfügung stehen. Auch gemeinsame Veranstaltungen im Tipi sind geplant. An der Aktion nahmen Kinder und Jugendliche aus dem Kindergarten, den Kindergruppen, der Mittagsbetreuung, dem Hort, der Jugendgruppe sowie Ministranten des Pfarrverbands teil. Großzügig unterstützt wurde die Aktion von der Sparda-Bank München, die 1.000 Euro für die Anschaffung des Tipis gespendet hat.
Der BDKJ-Bundesvorsitzende Thomas Andonie, der an dem Besuch teilgenommen hatte, sagte: „Die Kinder in München haben mich sehr beeindruckt. In Projekten wie diesen sehen wir, wie junge Menschen, egal welcher Herkunft und ob mit oder ohne Beeinträchtigung, gerne anpacken und gemeinsam Großes erreichen können und das Miteinander alle weiterbringt.“
Füreinander einsetzen
Die Integrative Kinderförderung IKF ist eine 100%ige Tochter-GmbH der Stiftung ICP München und bildet, betreut und fördert in einer inklusiven Grundschule und vier Kindertageseinrichtungen im Stadtgebiet München insgesamt rund 420 Kinder mit den unterschiedlichsten Stärken und Bedürfnissen ab der neunten Lebenswoche bis zu zehn Jahren.
Bei der 72-Stunden-Aktion des BDKJ vom 23. bis 26. Mai setzten Kinder und Jugendliche unter dem Leitwort „Uns schickt der Himmel“ soziale Projekte um. In der Erzdiözese München und Freising beteiligen sich 164 Gruppen mit etwa 5.200 Teilnehmern. Die Aktion findet zum zweiten Mal nach 2013 bundesweit statt.
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