Münchner Wochenanzeiger - Hier werden Sie gelesen
2 x pro Woche mit ca. 2 Millionen Zeitungen
Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Junge Frauen mit klaren beruflichen Vorstellungen
Auszubildende erzählen von ihren ersten Wochen bei Brunata Metrona
"Beim Bewerbungsgespräch war ich total nervös", gesteht die 18-jährige Antonia Bauer. "Aber das Gespräch verlief dann ganz locker und am Schluss haben wir uns völlig normal unterhalten und über alles mögliche geredet." Julia Fischer, Vanessa Heeger, Annalena Lankes und Ramona Mader nicken zustimmend. Die fünf jungen Frauen sind zwischen 16 und 20 Jahre alt und haben am 1. September ihre Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement beim Traditionsunternehmen Brunata Metrona begonnen. Das Unternehmen steht seit fast sechs Jahrzehnten für Kompetenz und Erfahrung bei der Erfassung und Abrechnung des Verbrauchs von Energie und Wasser in Wohn- und Geschäftshäusern. Die Servicepalette umfasst die Lieferung und Montage von Messgeräten und vernetzten Systemen ebenso wie die jährliche Ablesung dieser Geräte. Die verbrauchsabhängige Abrechnung der Heiz- und Wasserkosten, ein integriertes Montage- und Wartungskonzept für Rauchmelder sowie die Erstellung von Energieausweisen rundet das Leistungsportfolio ab.
Gemeinsam mit Martina Brunner, Leiterin Ausbildung, erzählten sie den Münchner Wochenanzeigern in gemütlicher Runde, wie sie auf das Unternehmen aufmerksam geworden sind und was sie in den ersten Wochen ihrer Ausbildung bereits erlebt und gelernt haben.
Die Suche nach dem Traumjob
Alle Auszubildenden haben sich bei der Suche nach ihrem Ausbildungsplatz eingehend damit beschäftigt, was sie später werden wollen und wo ihre persönlichen Stärken liegen. Die Entscheidung für eine Lehre bei dem Münchner Unternehmen mit Sitz in der Aidenbachstraße erfolgte jedoch aus individuellen Gründen: "Eigentlich wollte ich Kosmetikerin werden", berichtet die 16-Jährige Julia Fischer. "Aber letztes Jahr habe ich in den Sommerferien ein Praktikum in einem Büro gemacht und gemerkt, dass mir Büroarbeit großen Spaß macht. Über die Arbeitsagentur bin ich dann auf Brunata aufmerksam geworden." Vanessa Heeger (20) und Ramona Mader (18) hingegen hatten zuvor schon eine Ausbildung begonnen, jedoch rasch gemerkt, dass diese Arbeit ihnen nicht gerecht wird: "Ich wollte einfach mehr Kundenkontakt und habe mich mit meinem Onkel, der Heizungstechniker ist, über Brunata unterhalten. Was er erzählt hat, klang interessant, abwechslungsreich und vielversprechend. Daraufhin habe ich mich beworben", sagt Ramona Mader. Für die meisten waren das gute Image der Firma ausschlaggebend für ihren Bewerbung, wie Annalena Lankes schildert: "In erster Linie fand ich das Gebäude sehr ansprechend. Ich bin oft daran vorbeigeradelt und fand die moderne Glasfassade sehr ansprechend. Es war ein erster positiver Eindruck. Also habe ich mich im Internet über Brunata informiert. Was auch zu meiner Entscheidung beigetragen hat war, dass mein Vater und mein Bruder ebenfalls in einem Büro tätig sind und ihre Arbeit lieben." Und auch bei Antonia Bauer war das familiäre Umfeld ein Faktor, weshalb sie Kauffrau für Büromanagement werden möchte: "Zuerst wollte ich Friseurin werden. Meine Schwester ist Industriekauffrau und nach vielen Gesprächen war ich mir sicher, dass Büroarbeit auch zu mir sehr gut passt."
Gute Aussichten
In den ersten Wochen haben die jungen Frauen schon einiges erlebt und hinter die Kulissen des erfolgreichen Unternehmens geblickt. Dabei haben sie ganz unterschiedliche Stationen durchlaufen, darunter im kaufmännischen Bereich, im Außendienst mit der Firma Wagner, in der Kundenbetreuung und in der Schulungsabteilung. Auch durften sie schon Auftragsbestätigungen verfassen und Kunden beraten. Dass sie mittendrin statt nur dabei sind und nach wenigen Wochen selbst tätig werden dürfen, freut die Auszubildenden. Sie fühlen sich als vollwertige Mitglieder der Firma.
"Wir bilden schon um fünften Jahr aus und haben mit unseren Auszubildenden bisher immer sehr gute Erfahrungen gemacht", sagt Martina Brunner, Leiterin Ausbildung und Assistenz kaufmännische Leitung. "Daher haben wir auch alle übernommen und die fertigen Lehrlinge stets nach ihren Präferenzen und gemäß den freien Stellen in eine der knapp 20 Abteilungen unterbracht." Beste Aussichten für die fünf motivierten Frauen, die sich natürlich alle eine Übernahme nach ihrer Ausbildung wünschen.
Rund 300 Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz erreichten Brunata Metrona vergangenes Jahr, dieses Jahr nahm das Unternehmen 21 junge Menschen auf. In den kommenden drei Jahren wartet auf die Lehrlinge ein abwechslungsreicher Ausbildungsplan mit regelmäßigen Wechseln in den Abteilungen, um einen umfassenden Einblick zu bekommen. Bei der Erstellung der Pläne kommt Martina Brunner ihren Schützlingen so gut es geht entgegen: "Der Plan reicht erstmal von September bis Dezember. So wissen sie, was in den kommenden Monaten auf sie zukommt und ich kann ihre Urlaubswünsche berücksichtigen."
Auch kann die 40-Stunden-Woche in Absprache mit den jeweiligen Leitern flexibel gestaltet werden, denn "wir haben Gleitzeit", verrät Vanessa Heeger. Natürlich kommt auch die Schule nicht zu kurz, denn dienstags und mittwochs besuchen sie die Berufsschule in Wolfratshausen. "Da diese aber nicht gerade ums Eck liegt, stellen wir unsere Azubis nach der Schule frei", sagt Martina Brunner.
Empfehlungen der Azubis
Und welche Voraussetzungen sollte man erfüllen, um einen Ausbildungsplatz bei Brunata Metrona zu bekommen? Die Fünf nennen Eigenschaften wie Aufgeschlossenheit, Teamfähigkeit und Ehrgeiz, dazu ein gefestigter Umgang mit dem Programm Excel. Dieses ist im Hause so bedeutend, dass auch interne Schulungen angeboten werden. Als wichtige Fächer werden Deutsch, Rechnungswesen sowie Grundkenntnisse der Betriebswirtschaftslehre angesehen. "Natürlich sollte man sich auch mit der Materie zuvor befassen", ergänzt Antonia Bauer. "Wer nichts mit dem Thema Heizung, Wasser, Brandschutz, etc. anfangen kann, dem würde ich die Ausbildung nicht empfehlen."
Um bereits Schülern einen Einblick in das Unternehmen zu gewähren, sollen 2015 auch Praktikanten genommen werden, wie Martina Brunner hofft. "Viele erkennen erst durch ein Praktikum, für was ein Unternehmen steht und ob ihnen die Ausbildung oder Arbeit dort gefallen könnte. Daher hoffe ich, dass wir diese ersten Erfahrungen bald anbieten können. Umsetzunspläne gibt es bereits."
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH