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Ist die Sozialarbeit auf den Hund gekommen?

Wedigo von Wedel über die Grundlagen tiergestützter Pädagogik

Wedigo von Wedel, Fachkraft für tiergestützte Therapie und Pädagogik beim H-TEAM e.V. mit seinen Hunden Vidisha,Thimpa und Nagano. (Bild: Torsten Sowa)

Nach der erfolgreichen Eröffnung der Ausstellung „dog‘ma“ mit Fotografien von Johannes Rodach unter der Schirmherrschaft von Professor Wolfgang Flatz bietet der H-TEAM e.V. am 5. Mai einen Vortrag zu den Einsatzmöglichkeiten der tiergestützten Therapie in der Sozialarbeit an. Wedigo von Wedel, Fachkraft für tiergestützte Therapie und Pädagogik beim H-TEAM e.V., beschreibt ab 19.30 Uhr wie Menschen, die an psychischen Erkrankungen, Konzentrationsstörungen, Wahrnehmungsstörungen oder unter Vereinsamung leiden, durch den gezielten Einsatz von Hunden im Rahmen der Sozialarbeit geholfen werden kann.

Hunde mindern Angst und Spannung

„In vielen Studien konnte nachgewiesen werden, dass Hunde Angst und Spannungsgefühle mindern. Die Begegnung mit dem Hund fördert das Gefühl des Angenommenseins, der Nähe und Wärme“ erklärt Wedigo von Wedel. Auch der Künstler und Schirmherr Professor Wolfgang Flatz weiß aus eigener Erfahrung um die positive Wirkung eines vierbeinigen Begleiters in Zeiten von Schicksalsschlägen. Sein Terrier „Professor“ war für ihn eine große Unterstützung in der Zeit nach seinem schweren Unfall 2012. Fotograf Johannes Rodach möchte deshalb mit der Ausstellung seiner Bilder den engen sozialen Bezug von Mensch und Hund zeigen und das Projekt zur tiergestützten Therapie anschieben und unterstützen.

Projekt läuft seit 2014

Das Projekt wird seit 2014 beim H-TEAM e.V. angeboten und fand bereits positive Resonanz bei den Klienten. Eine Klientin aus dem Ambulanten Wohntraining stellte zum eingesetzten Hund fest: „Je mehr ich von dir etwas will, desto schlechter klappt es. Bin ich ruhig und geduldig, geht es viel besser. „Der Hund fragt nicht, wie es mir geht, sondern er spürt es.“ Solche Erfahrungen lassen sich dann auf das Alltagsleben oder den Umgang mit Menschen übertragen. Zielgruppe für diese spezielle Sozialarbeit sind alte vereinsamte Menschen, die oftmals von Armut betroffen sind, Isolationstendenzen und Handlungsblockaden aufweisen sowie Menschen in schwierigen Lebenslagen. Der Vortrag ist kostenlos. Spenden kommen dem Projekt zur tiergestützten Therapie zu Gute.

Die Ausstellung läuft bis 29. Mai (Mo-Do 9-16 und Fr 9-12 Uhr).


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