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Immer wieder mittwochs

Umzug des Wochenmarktes auf den Luise-Kiesselbach-Platz wird diskutiert

Erich Utz sitzt für die Linken im BA Sendling-Westpark. (Bild: tab)

Zieht der Wochenmarkt in Sendling-Westpark auf den Luise-Kiesselbach-Platz um? Jetzt gab es einen Ortstermin mit Vertretern des Bezirksausschusses Sendling-Westpark (BA 7), der Markthallen und des Referats für Gartenbau, um einige Fragen zu klären. Vorangegangen war dem Termin ein Antrag von Erich Utz (Linkspartei) in der BA-Sitzung, in dem er forderte, den Markt von der Jean-Paul-Richter-Straße und einem Teil der Höltystraße auf den Luise-Kiesselbach-Platz zu verlegen. Acht von neun Gewerbetreibenden würden die Verlegung befürworten, einer stehe dem Vorhaben neutral gegenüber, so Utz.

Problem Falschparker

Immer mittwochs ist Markttag in Sendling-Westpark. Der Verkaufsbeginn am bisherigen Standort werde immer wieder verzögert, weil widerrechtlich geparkte Autos an den Plätzen für die Marktstände abgeschleppt werden müssten. Dadurch verringere sich die Zeit des Verkaufes, was sich auf negativ auf den Umsatz auswirke, begründete Utz seinen Antrag. Besucher, die berufsbedingt nur frühmorgens die Möglichkeit zum Einkaufen hätten, könnten gar nicht mehr auf dem Markt konsumieren. Wegen der widerrechtlich geparkten Autos habe sich außerdem seit Verlegung des Standplatzes von der angrenzenden Grünfläche auf die Straße die Anzahl der Gewerbetreibenden von 13 auf neun verringert. "Es ist zu befürchten, dass weitere Gewerbetreibende den Wochenmarkt verlassen", heißt es in der Begründung. Vor vier Jahren war der Markt von dem Durchgang durch die Wohnanlage zwischen der Jean-Paul-Richter- und der Konrad-Celtis-Straße aus Brandschutzgründen verlegt worden.

Eine von Alfred Nagel (CSU) durchgeführte Umfrage unter den Händlern nach der BA-Sitzung habe jedoch ergeben, dass sich vier Händler deutlich gegen einen Umzug aussprechen und nur ein Händler dafür. Vier der Marktbeschicker seien offen, zeigten aber kein nachhaltiges Interesse an einem Umzug. "Die Antworten der neun Markthändler variieren offensichtlich je nach Befrager", so Nagel.

Der Ortstermin

Bei dem Ortstermin auf dem Luise-Kiesselbach-Platz habe der Vertreter der Marktkaufleute mitgeteilt, so Nagel weiter, "dass keiner der Händler gemäß der heutigen Befragung umziehen wolle." Ein Umzug der Marktkaufleute käme eventuel in Frage, wenn am Luise-Kiesselbach-Platz die Probleme der parkenden Fahrzeuge nicht mehr vorhanden wären. Aber auch hier könnten diese an den Markttagen Probleme bereiten.

Doch es gibt noch ein weiteres Hindernis: Für den Markt, der auf dem Areal vom Maibaum Richtung Josef-Stift abgehalten werden würde, müsste die Fläche asphaltiert werden. "Das ist eine nicht unerhebliche Fläche", sagte BA-Vorsitzender Günter Keller (SPD). Zudem müsse eine Zufahrt geschaffen und auch Rasengitter angelegt werden. Dies sei wohl auf einem so genannten Straßenbegleitgrün, wie es der Luise-Kiesselbach-Platz derzeit noch sei, grundsätzlich möglich, so Alfred Nagel. Der BA hatte aber bereits im Februar einen Antrag verabschiedet, den Platz von Straßenbegleitgrün in eine Grünfläche umzuwandeln. "Die Befürchtung besteht, dass im Planungsreferat wenig Neigung zu dieser rechtlichen Umwidmung vorhanden ist, wenn gleichzeitg Baumaßnahmen für einen Wochenmarkt Platz greifen sollen", führte Nagel aus. Schließlich bestünden im Planungsreferat immer noch Pläne, den Luise-Kiesselbach-Platz an den Randbereichen zu bebauen. In Workshops habe sich aber gezeigt, dass dies die Bürger nicht wollten. Nagel fordert deshalb, den Luise-Kiesselbach-Platz auf lange Sicht als Grünfläche zu sichern.

Ein weiteres Hindernis für den Markt auf dem Platz seien Veranstaltungen wie Zirkus, Maibaumfest und Weihnachtsmarkt. In diesen Belegungszeiten könnte der Wochenmarkt nicht stattfinden. Ein Verlagern auf den Parkraum vor dem Luise-Kiesselbach-Platz könnte neben dem Beseitigen parkender Fahrzeuge an der notwendigen Stromzuführung scheitern, führte ein Vertreter des Gartenbaureferats aus.

"Bin skeptisch"

Auch Günter Keller ist vom Umzug nicht überzeugt. "Ich bin skeptisch, dass das funktionieren würde. Gerade für ältere Leute ist der Weg vom jetzigen Standort zum Luise-Kiesselbach-Platz weit", sagte er. "Und natürlich würde ein Markt für die Geschäfte rund um den Luise-Kiesselbach-Platz schon eine Konkurrenz bedeuten." Man solle viel mehr versuchen, das Problem der Falschparker am aktuellen Standort zu lösen. Da könne man sich etwas überlegen, beispielsweise mit noch deutlicheren Hinweisschildern.

Die BA-Mitglieder wollen sich in ihrer nächsten Sitzung am Dienstag, 25. August, im Sitzungssaal des Sozialbürgerhauses (Meindlstr. 14) wieder mit dem Thema befassen. Beginn ist um 19.30 Uhr.


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