Im Maibaumglück
Luise-Kiesselbach-Platz wird zur Festwiese
Mitten in München am Stadtrand der bayerischen Metropole gleich neben Wiesen und Äckern zwischen Häuserschluchten – irgendwo da liegt er, 27 Meter lang und schlank, Traummaße in Weiß: der Maibaum des Maibaumvereins Sendling-Westpark. Am Dienstag, 1. Mai, wird er auf dem Luise-Kiesselbach-Platz aufgestellt, der sich für einen Tag in eine Festwiese verwandelt.
"Im Zeitplan"
Es ist ein sonniger Frühlingsmorgen in der Landeshauptstadt. Otto Seidl, 1. Vorsitzender des Maibaumvereins, hat zum Versteck dirigiert. Einmal ist das gute Stück bereits geklaut worden, das soll nicht nochmal passieren. Überhaupt würd es ja jetzt gar nicht passen. Der Maibaum braucht noch seine blaue Farbe, seine Bänder und Tafeln. "Aber wir liegen im Zeitplan", versichert Otto Seidl. Gleich heute Nachmittag werde wieder weitergearbeitet. "Ganz oben", sagt er und lässt die Hand auf den Stamm sinken, "kommt dann noch der Hahn drauf und ein Kranz."
Tafeln angepasst
Die Vorfreude bei Otto Seidl und seinen Mitstreitern ist groß, sie befinden sich sozusagen im Maibaumglück. Matthias Rickinger, Josef Drs, Werner Wolf und Georg Heininger haben sich ebenfalls zu diesem streng geheimen Treffen eingefunden. Es ist der erste Maibaum des Vereins. Zuletzt hatte es im Bezirksausschuss 7 Sendling-Westpark eine Diskussion über die geplanten Tafeln gegeben. Besonders aus Reihen der Grünen und der SPD war Kritik gekommen: Frauen seien auf den Bildern nicht ausreichend vertreten und wenn, dann in einer überholten Rollenverteilung. "Wir haben das inzwischen angepasst", betont Seidl. Es gebe nun unter anderem auch eine Ärztin und eine Metzgerin. Man ist auf der Zielgeraden. Auch wenn's von den benachbarten Bezirksausschüssen keinen Zuschuss gegeben habe, wie Otto Seidl und Werner Wolf anmerken.
Der Baum stammt übrigens von der Familie Stürzer in Hadern. In ihrem Wald bei Fürstenfeldbruck wurde er am 27. Januar gefällt.
Das Programm
Am 1. Mai ist einiges geplant. Los geht's um 10 Uhr. "Es wird ein Zelt geben und Musik", sagt Otto Seidl. Gegen 11 Uhr wird der Maibaum auf dem Platz erwartet, der dann von den Böllerschützen und natürlich Musik empfangen wird. Es spielt die Blaskapelle Au in der Hallertau. Gegen 11.30 Uhr begrüßt Otto Seidl die Festgäste, es folgen Grußworte und schließlich die Vorbereitungsarbeiten der Feuerwehr München zur Aufstellung des Maibaums. Gegen 13 Uhr ist die Errichtung des Maibaums vorgesehen, der dann an den Verein und an die Festgäste übergeben wird. Schirmherr ist Staatsminister Georg Eisenreich, der um etwa 14.30 Uhr eine Rede halten wird. Ab 15 Uhr beginnt der Tanz um den Maibaum sowie die Auftritte verschiedener Trachtengruppen. Zur Stärkung gibt es bayerische Schmankerl, Bier, Wein und natürlich auch alkoholfreie Getränke.
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