"Idee mit viel Potenzial"
In unserer Ausgabe vom 27. August haben wir über die temporäre Einrichtung einer Sommerstraße in der Hinterbärendbadstraße berichtet ("Fluch und Segen der Sommerstraßen"). Dazu erreichte uns folgender Leserbrief von Angela Gully:
"Super-schöner Sommerabend!"
Die Hinterbärenbadstraße ist wohl nicht gerade "hipp" und selbst Leute aus Sendling-Westpark haben sie nicht unbedingt auf dem Schirm. Auf den ersten Blick wirkte der für Autos abgesperrte kleine Teilabschnitt mit den Blumentrögen und den daran angebundenen Stühlen auf mich auch etwas karg und reizlos. Als am Samstagabend (5. September) das Musik-Duo "Burning Biscuit" aufspielte, wurde das Ganze aber zu einem super-schönen Sommerabend! Alle Zutaten für einen gelungenen Abend waren gegeben: Ein paar einfache Sitzgelegenheiten (Biertische sowie Stühle aus dem dort ansässigem Café), kleine Verköstigungsmöglichkeiten durch das Café und sehr guten Musikern. Ich hätte der Band höchstens noch ein bisschen mehr Publikum gewünscht, allerdings wäre das dann auf Kosten der fast privaten "Wohnzimmeratmosphäre" gegangen. Also: Einfach perfekt!
Ich kann nicht beurteilen, wie diese Sommerstraße genutzt wird, wenn gerade nichts los ist/keine Veranstaltung stattfindet. Auf alle Fälle hat diese Idee aus meiner Sicht viel Potential und ich bin von diesem Konzept überzeugt. Es ist wirklich sehr schön, dass nicht nur in Münchens Trendvierteln neue Ideen umgesetzt werden. Auch ist es wohltuend, dass nicht alle kulturellen Veranstaltungen so hoch aufgehängt sind (hohe Eintrittspreise, tolle "Locations" etc.), sondern dass auch in kleinen Nebenstraßen etwas los ist und ganz normale Leute aus der nahen und weiteren Nachbarschaft bei solch kleinen unaufgeregten Musikabenden zusammenfinden. Die Stimmung in dem kleinen Publikum war jedenfalls hervorragend. Mein Fazit: Im nächsten Jahr unbedingt weitermachen!!!
"Konzept kann sich entwickeln"
Dieses Konzept kann sich im Sommer meiner Ansicht nach durchaus als neues Format der nachbarschaftlichen Begegnung entwickeln und etablieren. Vielleicht wäre es gut, wenn seitens der Stadt weitere Möglichkeiten der nachbarschaftlichen Nutzung aufgezeigt werden würden: Es ist ja auch denkbar und wünschenswert, dass Anwohner und Nachbarn auch ohne "angekündigte Veranstaltungen" selbst aktiv werden und sich den gegebenen Platz zu eigen machen, indem sie z.B. selbst Tische rausstellen und ein Bierchen trinken (mit Corona-Abstand). Oder zusammen musizieren oder einfach einen Schwatz halten etc. etc. Auch ein Hinweis darauf, dass bei Veranstaltungen am besten jeder seine eigene Sitzgelegenheit (Klappstühlchen o. ä.) mitbringt, wäre hilfreich. So kann man sitzen und trotzdem Abstand halten. Das sollte vielleicht noch besser kommuniziert und angeregt werden, denn die Nutzungsmöglichkeiten solcher Straßenabschnitte / "Freiräume" offenbaren sich vielleicht nicht gleich auf den ersten Blick ...
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