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"Ich würde ganz nach vorne an den Rand gehen"

Samberger Schüler erweitern ihre Horizonte

Die Schüler übergaben ihren 5.000-Euro-Scheck zusammen mit Schulleiterin Sabine Sattler und Bezirksrätin Beate Meyer (beide vorne). (Bild: Schule)

„Warst du schon mal auf einem Berg und hast ins Tal geschaut? Bist du schon mit dem Zug gefahren? Warst du schon auf einem Schiff und bist danach im See geschwommen?“ Viele „Stadtkinder“ werden zumindest eine dieser Fragen verneinen. Viele Eltern haben für solche Ausflüge keine Zeit, weil alle arbeiten müssen, um sich das Leben in München leisten zu können. Wie viel schwerer ist es dann für Familien, die viele Kinder haben oder in denen ein Elternteil krank ist, ihren Kindern solche Erfahrungen zu ermöglichen?

Die Mittelschule an der Sambergerstraße ist eine bunte Mischung von allen Sollner Familien. Hier lernen gut behütete Kinder aus intakten Familien zusammen mit Kindern, die in Notunterkünften leben, weil sie neu in München sind. Auch eine Außenstelle des Waisenhauses und ein Traumazentrum gehören zum Schulsprengel.

Die Schule möchte allen Kindern einmal die Chance geben, etwas zu erleben, das sie noch nie erlebt haben – und dabei ihren Horizont zu erweitern. Alle Schüler dürfen sich aussuchen, was sie gerne machen möchten: Bergsteigen, in Höhlen wandern, durch die Partnachklamm gehen.

Die Hälfte aller Schüler der Schule brachten an einem Tag in Geschäften, die zu Upper Solln & Friends gehören, ihre Arbeitskraft ein und sammelten für dieses Projekt "Horizonte erweitern".

5.000 Euro übergeben

Bei einer Feier, die die Schüler organisierten, wurden 5.000 Euro dafür übergeben. Ein Lied wurde zum Aktionstag gedichtet und Mädchen aus allen Klassen hatten einen Tanz einstudiert. In einem Film wurden Schülern gefragt, wie sie sich einen Tag in den Bergen vorstellen würden: „Ich hätte vielleicht erst Angst, weil es so hoch ist, aber dann wäre es toll“, meinte einer. Oder: „Ich würde ganz nach vorne gehen an den Rand und dann würde ich hinunter ins Tal schauen.“

Schulleiterin Sabine Sattler, danke den Sollnern für ihre Großzügigkeit und den Geschäften für ihren Einsatz und die Idee zu diesem Projekt: "Meine Schüler haben sich sehr ins Zeug gelegt. Die ganze Schule hat mitgearbeitet. Ich bin sehr stolz auf meine Kinder.“

Dank der Sollner ist so viel Geld zusammengekommen, dass die Schule noch ein zweites Projekt starten kann: Im Herbst ist ein Musicalprojekt mit der Stahlbergstiftung geplant.


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