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Hoffnung, Zuversicht - und ein Dankeschön

Evangelisches Pflegezentrum Sendling feiert fünfjähriges Bestehen

Bei der Jubiläumsfeier wurden dem Pflegezentrum die beiden Skulpturen überreicht. Gile Haindl-Steiner (Stiftung), Günter Bauer (Vorstand Innere Mission), Florian Walter (Einrichtungleiter), Gerhard Prölß (Geschäftsführer der Hilfe im Alter) und Künstler Jochen Sendler (von links) mit den Kunstwerken in der Hauskapelle. (Bild: job)

Das Evangelische Pflegezentrum Sendling feierte sein fünfjähriges Bestehen. Günther Bauer, Vorstand der Inneren Mission, hatte den sechsstöckigen Rundbau bei der Eröffnung als „deutliches Ausrufezeichen in der Pflegediskussion“ bezeichnet. Aufgrund seiner besonderen Bauform und der Kombination aus Lehre und Pflegeeinrichtung sei das Pflegezentrum ein „architektonisches und konzeptionelles Unikat“.

Fünf Jahre nach Einweihung des Hauses mit seinen 214 Plätzen ist es sehr gut nachgefragt – und der Medizinische Dienst der Kassen vergibt für die Pflege, die Betreuung und Alltagsgestaltung Bestnoten. Im Erdgeschoß befindet sich der Wohnbereich für Bewohner mit Demenz; er bietet speziellen Schutz durch die runde Bauweise, in der es im Flur keine Türen gibt. In den darüber liegenden vier Stockwerken befinden sich je zwei Wohngruppen zur vollstationären Pflege.

Gerhard Prölß nannte die Entwicklung des Pflegezentrums in seinen ersten fünf Jahren "sehr positiv". Er ist Geschäftsführer der Hilfe im Alter (Innere Mission) und umriss beim Festgottesdienst die gegenwärtige Situation.

Auch Einrichtungsleiter Florian Walter ist sehr zufrieden: „Wir könnten fast noch ein Stockwerk mehr haben – so viele Menschen wollen zu uns“. Probleme bereite lediglich der leergefegte Arbeitsmarkt an Pflegekräften.

Genau diesem Zustand begegnet die Evangelische PflegeAkademie gezielt: Die unmittelbar an das Pflegezentrum angebaute Ausbildungsstätte schult angehende Fachkräfte und verbindet damit Praxis und Theorie auf direktem Wege.

"Wir wollen echte Reformen"

Doch auch Politik und Gesellschaft stehen in der Verantwortung: "Wir wollen endlich echte Reformen", unterstrich Gerhard Prölß beim Festgottesdienst. Er drängt darauf, die Rahmenbedingungen für Pflegekräfte zu verbessern, damit die Mitarbeiter Hoffnung und Zuversicht haben können. Dazu gehört neben mehr Geld für die Fachkräfte "mehr Wertschätzung für unsere Arbeit", so Prölß. Viele Pflegekräfte kommen aus anderen Ländern. "Wir sind ein bunter Haufen", so Prölß. Das bringe manche Herausforderung mit sich, sei aber in vielen Situationen auch positiv und hilfreich. Er dankte allen, die zum Gelingen des Aufbaus des großen Pflegezentrums beigetragen haben. "Gottes Segen liegt über dieser Arbeit", meinte Prölß, "das ist die Grundlage für alles."

Bei dem Festgottesdienst zum Jubiläum, der in der – wie das ganze Haus runden – Kapelle im Erdgeschoß gefeiert wurde, übergab der Künstler Jochen Sendler zwei Steinskulpturen. Sie zeigen Mann und Frau im Schöpungsakt: Beide wachsen gerade aus dem Stein heraus. Künftig sind die beiden Skulpturen im Foyer des Hauses zu sehen.


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