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Hilfe für wohnungslose Menschen

Clearinghaus des Katholischen Männerfürsorgevereins München e.V. wird eröffnet

Das neue Clearinghaus des Katholischen Männerfürsorgevereins München e.V. in der Plinganserstraße. (Bild: Sabine Reiner-Pfeiler)

Ein neues Clearinghaus des Katholischen Männerfürsorgevereins München e.V. (KMFV) gibt es in der Plinganserstraße 29. Die Einrichtung wird am 22. Februar feierlich eröffnet. Sie bietet eine vorübergehende Unterkunft, mildert die soziale Krise nach dem Wohnungsverlust und unterstützt bei der Erarbeitung einer neuen Wohnperspektive. An der Eröffnungsfeier werden die Sozialreferentin Dorothee Schiwy und Bernd Weber, Geschäftsführer des Kath. Siedlungswerkes München, teilnehmen. Am 24. Februar können sich Anwohner und Interessierte bei einem Tag der offenen Tür von 11 bis 14.30 Uhr über das Clearinghaus informieren.

Sieben Einrichtungen

Mit dem Clearinghaus Plinganserstraße, das sich an wohnungslose Alleinstehende, Paare und Familien richtet, wird nunmehr das letzte von insgesamt sieben Clearinghäusern im Stadtgebiet eröffnet. Betrieben wird es durch den Ambulanten Fachdienst Wohnen München des KMFV, der bereits Träger des Clearinghauses Leipartstraße ist. Kostenträger ist die Landeshauptstadt München.

Aufgabe des Clearinghauses ist es, zusammen mit den betreuten Haushalten abzuklären, warum sie wohnungslos geworden sind und was getan werden muss, damit sie nach spätestens sechs Monaten wieder in eine Wohnung ziehen können. Vorrangiges Ziel ist es daher zu prüfen, ob die Haushalte eigenständig wohnen und den Verpflichtungen eines Mietvertrages nachkommen können. Bei Vorliegen der Mietfähigkeit werden die Haushalte dabei unterstützt, schnell und bedarfsgerecht in eigenen Wohnraum mit privatrechtlichem Mietvertrag zu gelangen. Bewohner, die Unterstützungsbedarf im Bereich Wohnen haben und die nicht oder noch nicht eigenständig wohnen können, werden geeignete betreute Wohnformen angeboten.

31 Wohnungen

Das Clearinghaus bietet in 31 möblierten Wohnungen, die sich auf vier Obergeschosse und ein Dachgeschoss verteilen, Platz für 55 bis maximal 85 Personen. Zur Verfügung stehen zwölf Ein-Zimmer-Appartements, vier Zwei-Zimmer-Wohnungen und 15 Drei-Zimmer-Wohnungen. Jede Wohnung ist barrierefrei zugänglich und mit einer Küchenzeile sowie einem eigenen Badezimmer ausgestattet. Zudem sind vier Wohnungen rollstuhlgerecht gestaltet. Die Belegung erfolgt durch den Fachbereich Wohnen der Abteilung Zentrale Wohnungslosenhilfe im Amt für Wohnen und Migration der Landeshauptstadt München sowie die Fachstellen zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit der Sozialbürgerhäuser.

"Perspektive mitgeben"

"Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem neuen Clearinghaus Plinganserstraße akut wohnungslosen Menschen eine Perspektive und das Rüstzeug mitgeben können, wieder eigenständig in einer Wohnung zu leben", erklärt Ludwig Mittermeier, Vorstand des KMFV. "Durch die schnelle zielgerichtete Hilfe des multidisziplinären Fachkräfte-Teams im Clearinghaus kann die soziale und psychische Krise, die ein Wohnungsverlust mit sich bringt, abgemildert sowie das Selbsthilfepotential gefördert und unterstützt werden, um zukünftig einen erneuten Eintritt in die Wohnungslosigkeit zu verhindern", ergänzt Sabine Reiner-Pfeiler, Leiterin des Ambulanten Fachdienstes Wohnen München des KMFV.

"Im Oktober 2005 haben wir das erste städtische Clearinghaus an der Orleansstraße eröffnet. Inzwischen betreiben wir vier städtische Clearinghäuser und drei in verbandlicher Trägerschaft. Die Clearinghäuser sind Teil des Paradigmenwechsels in der Neuausrichtung der Münchner Wohnungslosenhilfe ‚Wohnen statt Unterbringen‘. Sie eröffnen denjenigen wohnungslosen Menschen, die besonders gute Voraussetzungen mitbringen, den schnellsten Weg zurück in ein reguläres Mietverhältnis", stellt Sozialreferentin Dorothee Schiwy fest. "Was mich persönlich beeindruckt ist, dass es den Bewohnerinnen und Bewohnern trotz aller Widrigkeiten gelingt, innerhalb vorgegebener Zeiträume wieder auf die Füße zu kommen und zu den eigenen Ressourcen zurück zu finden. Auch wenn die Anschlusswohnung nicht immer ihren Traumvorstellungen entspricht, haben sie dann mit einem eigenen Mietvertrag doch den Absprung aus der Wohnungslosigkeit geschafft. Das neue Clearinghaus an der Plinganserstraße überzeugt mit seiner guten Lage, hellen Wohn- und Verwaltungsräumen und einer mit Sorgfalt und Bedacht ausgewählten freundlichen Innenausstattung", sagt sie.

Seit 1950 tätig

Der Katholische Männerfürsorgeverein München e.V. (KMFV), gegründet am 19. April 1950, ist ein in der Erzdiözese München und Freising tätiger, caritativer Fachverband. Dem Auftrag seines Gründers Adolf Mathes folgend, wendet sich der Verein an wohnungslos, arbeitslos, suchtkrank und straffällig gewordene Mitbürger. Der KMFV beschäftigt rund 530 Mitarbeiter. In über 20 stationären, teilstationären und ambulanten Einrichtungen sowie Diensten werden insgesamt etwa 1200 Plätze für Hilfesuchende angeboten. Weitere Informationen unter www.kmfv.de im Internet.


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