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Hartnäckig den Bürgerwillen verfolgt

CSU erinnert mit Chronik an ihren Kampf für den Tunnel

Am Samstag, 25. Juli, wird die Eröffnung des Tunnels gefeiert. (Bild: sko)

Bereits 1979 hatten CSU-Stadträte einen Tunnel an der Garmischer Straße im Blick: Als damals die U 6 zum Westpark gebaut wurde, weil die IGA 1983 (Internationale Gartenschau) bevorstand, beantragten die Räte, den Bau des Bahnhofes Westpark mit einem kleinen Tunnelstück zu koordinieren. Damit hatte die CSU Erfolg: Im Bahnhof Westpark wurde das Tunnelstück miteingebaut, das lange als Passage im Sperrengeschoss benutzbar war. Es war der erste konkrete Schritt zum 2,8 km langen Ausbau es Mittleren Rings Südwest. Ab nächsten Montag werden hier Autos durchfahren - aus der Passage ist ein Teil des Tunnels geworden. Diese Stelle ist an der künftigen Hochpromenade in der Garmischer Straße erkennbar, weil hier der auf dem U-Bahnhof liegende Straßentunnel so dicht an die Oberfläche reicht, dass sich dort ein "Buckel" zeigt. Die CSU nennt ihn "Kiesl-Buckel" nach ihrem früheren OB (Kiesl amtierte 1978-1984).

Tunnel-Ideologie und Verzögerungen

Mit einer kleinen Chronikbroschüre greift die CSU München Süd die lange Geschichte des Tunnelbaus auf. Ihr Kreisvorsitzender Georg Eisenreich freut sich auf die bevorstehende Öffnung des Tunnels, für den die CSU zusammen mit Bürgerinitiative und Verbänden lange gekämpft hat. Mit Alfred Nagel (Bezirksausschuss Sendling-Westpark) und Stadtrat Michael Kuffer erinnert er auch an die wechselvolle Haltung der rot-grünen Stadtregierungen zu den Tunnelprojekten. Die habe immer wieder zu Rückschlägen und jahrelangen Verzögerungen geführt. Nachdem man in den 80er Jahren bereits mit dem Bau des Petueltunnels begonnen hatte, wurde die Baugrube im Jahr 1990 nach der Stadtratwahl wieder zugeschüttet. "Da waren schon Millionen verbaut", so Eisenreich. Rot-Grün hatte die Projektgenehmigung von 1987 wieder aufgehoben. Eisenreich verweist auf die ideologische Linie der SPD und den 1990 zum Bürgermeister gewählten Christian Ude, der damals gesagt habe, dass er die Tunnel "nicht einmal geschenkt haben" wolle.

Hartnäckiger Einsatz

"Wir haben immer wieder Druck gemacht", so Eisenreich. Zusammen mit Verbänden und Bürgern wurde schlißlich der Bürgerentscheid von 1996 durchgestezt, in dem sich die Münchner für den Bau von drei Tunneln am Mittleren Ring aussprachen. Dass der Tunnel Südwest der letzte der drei sein würde, der tatsächlich gebaut wurde, war damals nicht abzusehen. "Jetzt sind wir einfach nur froh", sagen Eisenreich und Nagel. "Wir haben ein positives Ergebnis, die Anwohner werden entlastet". Der hartnäckiger Einsatz für die Umsetzung des Bürgerwillens habe sich gelohnt. Für die am Bau des Tunnel rund um den Luise-Kiesselbach-Platz finden Eisenreich und Nagel nur lobende Worte: "Die Beteiligung der Bürger war vorbildlich, das Bauteam hervorragend und kompetent!"

Kreuzungsfreier Ausbau nötig

Nun müsse es mit Anschlussprojekten weitergehen,fordert die CSU München Süd: "Wir brauche einen kreuzungsrfreien Mittleren Ring, damit es im Anschluss an die Tunnel nicht zu neuen Blockaden kommt", bekräftigt Stadtrat Michael Kuffer. Angesichst des erwarteten Zuzugs von 200.000 Bürgern nach München müsse die infrastruktur ausgebaut werden. "Die Infrastruktur muss mit der Stadt mitwachsen, sonst geht Lebensqualität verloren" so Kuffer, "wir brauchen jetzt schnelle Entscheidungen!" Für die CSU sei die Reihenfolge der nötigen nächsten Ausbauschritte klar. Am dringendsten sei die Landshuter Allee, dann die Tegernseer Landstraße - und  der Englische Garten "parellel oder irgendwie dazwischen".

Allerdings sei München nach wie vor damit beschäftigt, "Altlasten von Rot-Grün" abzubauen. So investiere man jedes Jahre eine Milliarde Euro in die Schulen, um Rückstände aufzuholen. Dieses Geld kann jedoch nicht zugleich in neue Verkehrsprojekte investiert werden.


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