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Grenzen auflösen

Fassadenkunst hinten am Sozialbürgerhaus ist fertig

"Wir haben insgesamt elf Tage an der Wangestaltung gearbeitet", berichten Armin Kiss-Istok (links) und Johannes Brechter. Ihr Fassadenbild am Sozialbürgerhaus wird am Donnerstag eröffnet. (Bild: pi)

Elf Tage lang haben diie Münchner Künstler Johannes Brechter und Armin Kiss-Istock die rückseitige Fassade des vor vier Jahren eröffneten Sozialbürgerhauses in der Meindlstraße 20 gestaltet: Von der Bahnseite aus ist künftig ein 16 Meter hohes und 13 Meter breites Kunstwerk zu sehen, das Vielseitigkeit ausdrückt: „We Are All One" heißt es, "wir sind alle eins". Am Donnerstag, 6. Oktober, wird  um 17 Uhr das Kunstwerk vor Ort eröffnet.

Mit dem Wandbild wird die Landeshauptstadt München um ein Kunstwerk im öffentlichen Raum reicher, auch wenn das Werk am Sozialbürgerhaus Sendling-Westpark (gleich neben der neuen Plinganserschule) nicht sofort ins Auge sticht, weil es etwas versteckt "hinter dem Haus" zu finden ist.

Größer als üblich

Im Vergleich mit anderen europäischen Großstädten ist München bislang nicht bekannt für große Fassadenkunstwerke im öffentlichen Raum. Das zu ändern, war einer der Gründe für das Kulturreferat München und die Kulturstiftung der Stadtsparkasse München, das Projekt finanziell zu unterstützen. Auch den Bezirksausschüssen Sendling und Sendling-Westpark hat das Konzept „We Are All One“ gefallen. Sie haben das Sozialbürgerhaus den beiden Künstlern Brechter und Kiss-Istock als Ort für die Gestaltung vorgeschlagen, als diese ihr Wandbild in der Fußgängerunterführung an der Margaretenstraße präsentierten.

Ein Bild der Welt

Das geplante Kunstwerk zeigt im Zentrum einen großen Kreis, der die Weltkugel symbolisiert. Er besteht aus einem Mosaik von ornamentalen Linien, die grafisch-abstrakte Gesichter bilden. Die Charaktere überlagen sich gegenseitig und sind ineinander verwebt. Die Gesichter sind in der Farbigkeit verschiedener Länderflaggen gefüllt. Sie stehen für die kulturelle Vielfalt in der globalisierten Welt, in der sich ethnographische und kulturelle Grenzen zwischen dem „Eigenen“ und dem „Fremden“ auflösen.

Im harten Kontrast zur farbigen und teilweise organischen Weltkugel steht ihre Umgebung. Die Fläche setzt sich in einem horizontal Verlauf aus fiktiven Länderflaggen zusammen, die zwar eine Anlehnung an reale Staaten bilden, diesen aber nicht entsprechen. Die grafischen Elemente sind auf fünf Grautöne reduziert und erinnern an eine Luftaufnahme von landwirtschaftlichen Feldern, deren strenge Grenzziehung jedoch nicht der Wirklichkeit entsprechen kann.


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