Gefahrenstellen klug entschärft
Baustellenregelung rund um "Wüste" bleibt bis Mai
Bis Mai bleibt die Verkehrsführung rund um die Baustelle der „Sendlinger Wüste“ so wie sie jetzt ist: Baustellen-Lkw benutzen die Fritz-Endres- und Hans-Klein-Straße als Einbahnstraßen von und zur Baugrube. Das entschärft die Situation und ist ein „Optimum“, wie die GWG im Bezirksausschuss Sendling darlegte.
Toter Winkel vermieden
Insbesondere an der Fritz-Endres-Straße, wo der Radweg kreuzt, wurde eine gute Lösung gefunden: Für Lkw, die von der Pfeuferstraße nach rechts in die Fritz-Endres-Straße einbiegen, wurde eine eigene Abbiegespur markiert. Gleichzeitig wurde der Radweg so verschwenkt, dass die Radler nicht nur langsamer an die Einmündung herankommen, sondern dass die abbiegenden Lkw bereits so weit um die Kurve fahren können, dass querende Radler seitlich gut zu sehen sind und nicht mehr im toten Winkel übersehen werden. Zusätzlich wurde die Stelle rot eingefärbt.
„Das läuft im Moment sehr gut“, so die GWG. Allerdings werde die Abbiegespur manchmal zugeparkt (manche Autofahrer verschieben dazu sogar die Sperrbaken). Dann nehmen die parkenden Autos den Lkw-Fahrern die Sicht auf die Radler.
Manche Fahrer schaffen Hindernisse
Auch an der Hans-Klein-Straße, wo der Lkw-Verkehr das Gebiet wieder verlässt, wurde diesen das Einfahren auf die Radlkoferstraße erleichtert, indem eine Radlkoferspur zur Einfädelspur markiert wurde. Lastwagenfahrer können sich beim Herausfahren so ganz auf querende Radler konzentrieren und müssen erst danach das Einfädeln in die Radlkoferstraße bewältigen.
Auch hier verhalten sind nicht alle Autofahrer hilfreich: immer wieder fahren Anwohner unter Missachtung der Einbahnregelung in die Hans-Klein-Straße ein und behindern damit Lkw und Radler.
Dem von Bürgerseite geäußerten Wunsch, an der Hans-Klein-Straße statt der Einbahn das Aus- und Einfahren zu ermöglichen, stellte die GWG ein „klares Nein“ entgegen. Dies wäre für querende Radler lebensgefährlich und für die Baustellen-Lkw sei der Platz zu eng für Begegnungsverkehr.
Deswegen lässt man nach einer ersten Duldungsphase künftig auch hier im Halteverbot parkende Pkw abschleppen. „Wir müssen – es geht nicht anders“, erläuterte die GWG. Zunächst habe man das Parken während der Nacht zugelassen, dabei aber feststellen müssen, dass die Autos morgens nicht rechtzeitig die Plätze frei machten und so die Baustellen-Lkw in der engen Straße behinderten.
Im Frühjahr kommen die Kräne
Im Mai, so die GWG, werde die „Baugrubenphase“ abgeschlossen sein und der Rohbau beginnen. Dann werde es Änderungen in der Verkehrsführung geben. Das ist u.a. erforderlich, weil einer der dann vier Baustellenkräne auf dem Seitenstreifen der Radlkoferstraße aufgebaut werden muss. Der dortige Gehweg werde mit Überbauten geschützt und die Bushaltestelle müsse verlegt werden.
Demnächst wolle die GWG entscheiden, ob sie dort zu Herzog-Ernst-Platz / Pfeuferstraße einen Schulweghelfer stellen kann. An dieser Stelle werde allerdings auch unabhängig von der Baustelle ein Lotse benötigt, so dass eher das KVR in der Pflicht sei.
Nistkästen, mehr Bäume, grünes Dach
Die GWG informierte den Bezirksausschuss zudem über Änderungen an den bisherigen Planungen ihres Gebäudes. An er Ost- und Nordseite werde man den Bau mit Nistkästen für Fledermäuse und Mauersegler ergänzen, die gut in die Fassade integriert werden. Im Innenhof werde man statt der zunächst angedachten 14 Bäume 20 pflanzen. Und einen Teil des begehbaren Daches werde man extensiv begrünen und dafür sogar einen kleinen Hügel auf dem Haus aufschütten, damit dort größere Sträucher wachsen können. Totholz und Sandlinsen sollen auf dem Dach Insekten wie Bienen ein Zuhause mitten in der Stadt schaffen.
Das baut die GWG auf der alten Messe
Die städtische Wohnungsgesellschaft GWG baut auf dem Areal an der Radlkoferstraße, einem der letzten noch unbebauten Fleckchen des alten Messegeländes, 223 Wohnungen, zudem betreutes Wohnen (52 Apartments für den Sozialdienst Katholischer Frauen und 28 Wohnungen für die Münchner Aidshilfe). Erstmals errichtet die GWG dabei ein Flexiheim für zeitlich begrenztes Wohnen mit ca. 215 Schlafplätzen. Hinzu kommen eine Kindertagesstätte für zwei Gruppen sowie ein großer Supermarkt. In der eingeschossigen Tiefgarage werden ca. 160 Stellplätze untergebracht. Im Juli wurde mit dem Bauvorhaben begonnen. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2023 geplant.
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