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"Für unser Glück sind wir selbst verantwortlich"

Barbara Balldini über ihr Programm "Liebe, Sex und andere Irrtümer"

"Von Liebe, Sex und anderen Irrtümern" berichtet Barbara Balldini am Donnerstag, 26. Juni, in ihrem Programm im Schlachthof (Zenettistr. 9). Die diplomierte Sexualpädagogin aus Österreich wollte ursprünglich ihre Bühnenauftritte als lehrreiche Vorträge gestalten, durch das amüsierte Publikum wurde die Lehrstunde jedoch zunehmend zur kabarettistischen Darbietung. Daraufhin funktionierte Barbara Balldini ihre Auftritte zum Vortragskabarett um, welches seitdem zahlreiche Zuschauer begeistert. Stets einfühlsam und mit viel Humor präsentiert Balldini ein Programm rund um die Themen Liebe, Erotik und Sexualität, zu dem sie Tanja Beetz befragte.

"Es bleibt nicht ohne Folgen"

Sie sind ausgebildete Sexualpädagogin und leiten ein Beratungsinstitut in Österreich. Werden Ihre Gäste beraten oder unterhalten?

Barbara Balldini: Eindeutig beides. Man sagt, es seien zwei Stunden Therapie, ohne dass man es merkt, zu einem günstigen Preis. Es ist auf jeden Fall sehr nützlich, unglaublich unterhaltsam und wirkt sehr lange nach, wie man mir stets berichtet. Manche sagen, es hätte ihre Ehe gerettet. Wieder andere, es hätte ihr Sexualleben verändert. Sicher ist, es bleibt nicht ohne positiven Folgen.

Ihr Programm heißt „Von Liebe, Sex und anderen Irrtümern“. Welcher ist denn Ihrer Meinung nach der größte Irrtum?

Barbara Balldini: Zu glauben, der Partner / die Partnerin müsse einen glücklich machen. Das ist nicht deren Job. Dafür sind wir schon selbst verantwortlich. Denn nur so können wir freie unabhängige, fröhliche, großzügige, wohlwollende Individuen werden.

"Lachen macht vieles ein wenige besser"

Sie sprechen in Ihrem Programm Themen wie Lustverlust, Orgasmus und Selbstbefriedigung an, also Dinge, die sehr tabuisiert sind. Wieso wird so wenig darüber gesprochen und warum lachen wir am meisten, wenn es nicht um uns selbst geht?

Barbara Balldini: Weil durch das Lachen Spannung abgebaut wird. Wir wären vielleicht zu betroffen, wenn wir nicht darüber lachen könnten. Denn Sex geht uns alle an und ist bei jedem / jeder mit Ängsten verbunden. Wir alle wollen toll im Bett sein. Das führt zu Leistungsdruck und Versagensängsten. Frauen speziell wollen schön und attraktiv sein und fürchten stets um den guten Eindruck, während Männer Angst um ihre Potenz haben. Ein Mann definiert sich sehr über seine „Standhaftigkeit“. Wenn sie schwächeln, dann leidet das Ego immens. Mit Lachen kann man vieles kaschieren und ein wenig besser machen.

Wie alt sind Ihre Besucher im Schnitt und welche Rückmeldungen bekommen Sie?

Barbara Balldini: Im Schnitt ab 35 aufwärts, allerdings auch sehr viel junge Menschen und ältere ab 60. Die Jungen sind froh, dass sie so fundiert aufgeklärt werden über die Orgasmusmythen, den G-Punkt, die weibliche Ejakulation, die älteren wären froh gewesen, hätte man ihnen das alles früher gesagt. Auf jeden Fall sind alle begeistert und bedanken sich herzlichst und kommen gerne wieder. Aber dann nehmen sie die Familie mit, die Freunde, die Arbeitskollegen.

Wie kann es funktionieren?

Wie ist Ihr Programm aufgebaut? Gibt es Vorspiel, Höhepunkt und „die Zigarette danach“?

Barbara Balldini: Der erste Teil ist auf das Thema Partnerschaft und Beziehung aufgebaut und was man dort alles falsch machen kann und wie eine Beziehung funktionieren kann. Im zweiten Teil geht es um Sex und Erotik, wie Mann und Frau ticken, was beide Geschlechter wollen und was eben nicht. Es geht um die Anatomie der weiblichen Geschlechtsteile, um Onanie und last but not least gibt es noch erotische Tipps. Am Ende freuen sich alle auf`s nach Hause gehen und auf`s Ausprobieren.

Barbara Balldini präsentiert "Von Liebe, Sex und anderen Irrtümern" am Donnerstag, 26. Juni, im Wirtshaus im Schlachthof. Beginn ist um 20.30 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr. Karten gibt es unter Telefon 72018264 (VVK 23 Euro). Weitere Vorstellung: Samstag, 28. Juni, Audimax der Technischen Universität München, 20 Uhr (Einlass ab 19 Uhr). Karten bei München Ticket.


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