Erstmals „Missa grande“ zum Patrozinium
Christian Bischof führt Simon Mayrs Messvertonung auf
Anlässlich des Patroziniums von St. Margaret findet am Sonntag, 23. Juli, um 9.30 Uhr ein Festgottesdienst statt. Der Kirchenmusiker von St. Margaret, Christian Bischof, führt ein großartiges, aber für die allgemeine Musikwelt noch recht unbekanntes kirchenmusikalisches Werk des Komponisten Johann Simon Mayr auf: Die „Missa grande in c minore“, auch „Einsiedeln-Messe“ genannt, da sie als Auftragswerk für die Primiz von Pater Gall Morel 1826 in der Schweizer Benediktinerabtei Einsiedeln uraufgeführt wurde.
Johann Simon Mayr, 1763 in Mendorf, Markt Altmannstein geboren, studierte und wirkte von 1773 bis 1787 in Ingolstadt. Als ein Zeitgenosse von Haydn, Beethoven und Rossini war er einer der berühmtesten Opernkomponisten um 1800. Metropolen wie Rom und Mailand, London und Paris, Wien und Lissabon sahen seine Werke. Er gilt als „Vater der italienischen Oper". Napoleon bot ihm die Stelle des Operndirektors in Paris an. Constanze Mozart bat ihn um die Ausbildung ihres Sohnes. Gaetano Donizetti war Mayrs berühmtester Schüler. Als Mayr am 2. Dezember 1845 in Bergamo starb, erwies ihm eine große Trauergemeinde, darunter Giuseppe Verdi, die letzte Ehre.
Trotzdem ist Mayr nach seinem Tod in Vergessenheit geraten und seine große Messe in c-Moll erfährt am kommenden Sonntag die Münchner Erstaufführung. Stilistisch zeigt sich bei dieser großen Messe deutlich, wie großartig und überzeugend Mayr die Verbindung zwischen der Wiener Klassik und dem italienischen Belcanto gelungen ist. Aufführende sind der Chor an St. Margaret, ein großes Orchester, sowie die Solisten Anna Karmasin (Sopran), Theresa Holzhauser (Alt), Moon Yung Oh (Tenor) und Thomas Gropper (Bass). An der Orgel spielt Andreas Braßat, die Gesamtleitung hat Christian Bischof.
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