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"Ein warmer, klarer und intimer Klang"

Vor der Eröffnung gab es eine Akustikprobe in der Isarphilharmonie

Aus Japan angereist: der Klangspezialist Yasuhisa Toyota. "Ich bin so glücklich! Sehen Sie mich an, ich lächle immer noch", sagte er. (Bild: Robert Haas)

Die Isarphilharmonie für 1.900 Gäste wird am Freitag, 8. Oktober, mit einem Festkonzert der Münchner Philharmoniker eröffnet. Eingebettet in das ehemalige Stadtwerke-Areal HP8 (Hans-Preißinger-Str. 8) dient die Isarphilharmonie als Konzertsaal für die Zeit der Sanierung der Philharmonie im Gasteig. Nun gab es einen ersten Akustiktest.

"Aus unserer langjährigen Zusammenarbeit mit Maestro Valery Gergiev war uns bewusst, dass die künstlerischen Ansprüche an die Isarphilharmonie nicht weniger ambitioniert sein würden als die an einen Konzertsaal, der für Jahrhunderte gebaut ist", schilderte Yasuhisa Toyota die Ausgangslage seines Akustikkonzepts. In München arbeitete der renommierte Klangspezialist, der bereits Projekte wie die Elbphilharmonie, die Philharmonie de Paris und die Walt Disney Concert Hall in Los Angeles realisiert hat, mit dem internationalen Architekturbüro gmp zusammen. Die bauliche Umsetzung der Konzerthalle mit einem Raumvolumen von fast 60.000 Kubikmetern erfolgte durch die Schweizer Nüssli Gruppe.

"Ich lächle immer noch"

"Ich bin so glücklich! Sehen Sie mich an, ich lächle immer noch. Mein Ziel war es, dass alle in diesem Saal Teil des Geschehens sind – Orchester wie Publikum. Das ist voll gelungen, auch durch die Form des Raums und die Anordnung der Ränge. Ein Publikum, das gut sieht, hört auch gut. Auch die Musikerinnen und Musiker fühlen sich in der Isarphilharmonie wohl und können sich so voll und ganz auf ihre Kunst konzentrieren", so Yasuhisa Toyota weiter.

"Es ist ein Wunder"

Nach den ersten Akustikproben im Beisein des aus Japan angereisten Yasuhisa Toyota äußerten sich die Beteiligten. "Der Klang ist warm, klar und intim. Der Saal ist sehr freundlich zu den Musikern – mit weniger Kraftanstrengung erreichen sie exzellente Klangerlebnisse. Es ist ein Wunder, was Toyota hier geschaffen hat. Akustik ist eine Wissenschaft, hat aber auch viel mit Intuition zu tun – Toyota weiß instinktiv, wie wirklich guter Klang entsteht", so Valery Gergiev, Chefdirigent der Münchner Philharmoniker

"Insel der Glückseligen"

"Wir fühlen uns wie auf einer Insel der Glückseligen. Wir haben bei den Proben verschiedene Orchesteraufstellungen getestet und ich kann nur sagen: Es hat geschnackelt", ergänzt Alexandra Gruber, Soloklarinettistin der Münchner Philharmoniker

"Wie eine Violine im Geigenkasten"

"Einer Violine im Geigenkasten vergleichbar ist der Konzertsaal der Isarphilharmonie als Haus im Haus konzipiert. Der modulare Holzbau fügt sich in einen auf seine elementaren Schutzfunktionen reduzierten Systembau ein und ist nach präzisen akustischen Vorgaben bis ins architektonische Detail durchkomponiert", so Stephan Schütz, ausführender Partner gmp Architekten.

"Innen nicht gespart"

Und Max Wagner, Geschäftsführer Gasteig München GmbH, betont: "Die Isarphilharmonie mag von außen schlicht wirken, doch innen haben wir nicht gespart. Der Saal kann es, was Ausstrahlung und Klangerlebnis angeht, aus unserer Sicht problemlos mit den bekannten, internationalen Konzerthäusern aufnehmen. Noch dazu sind wir bei einer rekordverdächtigen Bauzeit von eineinhalb Jahren und einem Budget von nur 40 Millionen Euro voll im Zeit- und Kostenrahmen geblieben."


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