"Ein Stück Heimat wäre verloren"
Viehhof soll Identifikationspunkt bleiben

Hartmut Senkel und Andreas Gassner (rechts) wollen, dass der Viehhof ein Stück Heimat bleibt. (Foto: job)
In einer Online-Petition haben sich innerhalb von knapp vier Wochen über 5.000 Bürger für den Erhalt des Viehhofs samt seiner Gewerbetreibenden und des Kino-Festivals ausgesprochen.
Viehhof zu Koexistenz bereit
Hartmut Senkel, Veranstalter des Viehhof-Open-Air-Kino-Kultur-Festivals, und Andreas Gassner haben sich für die hier entstandene einzigartige Kultur ausgesprochen. Das Zusammenleben und -arbeiten dürfe auch dem eventuellen Bau des Münchner Volkstheaters nicht zum Opfer fallen. "Kultur darf andere Kultur nicht verdrängen", unterstrichen sie. Eine Koexistenz von Volkstheater und Kino müsse möglich sein.
"Magisches" Miteinander
"Hier gibt es ein einzigartiges Miteinander der Kulturen", beschrieb Andreas Gassner die besondere Atmosphäre rund um den Viehhof. "Magisch" nennen sie manche. Hier sei München noch so, wie es früher einmal war. "Die Koexistenz von Theater, Wohn-, Gewerbe- und Kulturraum ist für die Balance in unserer so wunderbaren Stadt und ein gutes Miteinander wichtig!" so Senkel und Gassner. "Uns liegt es am Herzen, dass sich das Gewerbe hier weiterentwickeln kann", fügte Gassner hinzu. Die Gewerbetreibenden fürchten Beschwerden über ihre Arbeit, wenn auf dem Gelände einmal Wohnungen gebaut werden: "Wir sind nicht generell gegen Wohnungsbau", so Gassner, "aber unser Gewerbe ist mit Lärm und Gerüchen verbunden, das verträgt sich nicht mit Wohnen."
"Urbane Oase" ist aufgeblüht
Entscheidend sei aber der Erhalt einer "urbanen Oase", wie sie in den letzten Jahren auf der brachliegenden Fläche aufgeblüht sei: Im Viehhof treffe sich der Querschnitt der gesamten Münchner Gesellschaft. "Man kommt sich dort vor, als wäre man in einer anderen Welt. Man fühlt, ist glücklich dort und macht eine Pause von der Realität des Alltags. Würde man dies nicht wie einen Schatz hüten, geht einer der wichtigsten Identifikationspunkte des Viertels, ein Stück Heimat für die Bewohner verloren", warnen Senkel und Gassner: "Solche Orte gilt es zu bewahren!"
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