"Die Argumentation ärgert mich maßlos"
Der Bezirksausschuss (BA) im Münchner Süden hat sich gegen größere Eingriffe in die von Bürgern als gefährlich erachtete Kreuzung Boschetsrieder / Wolfratshauser Straße ausgesprochen. Solche Eingriffe würden an anderen Stellen neue Gefährdungen auslösen, ist sich das Bürgergremium sicher ("Keine Mehrheit für 'völlige Entflechtung' Im Sendlinger Anzeiger vom 13. Oktober).
Dazu schreibt Thomas Zachmayer:
Als einer der Antragsteller, der die Situation an der Kreuzung Greinerberg / Boschetsriederstraße in den BA einbrachte, möchte ich kurz Stellung beziehen: Ich schilderte in einer der BA-Sitzungen die gefährliche Situation am Greinerberg, insbesondere, da es sich um den Hauptschulweg der Grundschulkinder von Thalkirchen zur Boschetsrieder Grundschule handelt.
Bereits in der Sitzung wurde vom anwesenden Polizisten darauf hingewiesen, dass ihm keine Unfälle an dieser Stelle bekannt seien. Auf meinen Einwand hin, ob erst etwas passieren müsse, damit gehandelt werde, wurde dies natürlich verneint.
An besagter Stelle werde ich als Verkehrteilnehmer, der sein Kind in die Grundschule bringt, regelmäßig "beinahe überfahren", bzw. von den Pkw-Fahreren wild beschimpft, da sie wohl durch querende Verkehrteilnehmer in ihrem "Schwung" behindert werden (bei grüner Ampel für die Radfahrer und Fußgänger wohlgemerkt).
Es geht nicht nur mir so, sondern etlichen Eltern. Wir sammelten darauf hin Unterschriften (mehr als 50) von den betroffenen Eltern, die ihre Kinder an dieser Stelle in den Unterricht bringen. Foderungen nach Geschwindigkeitsbeschränkungen, andere Ampelschaltung und andere Maßnahmen wurde an den BA gestellt - ohne Erfolg, wie im Artikel vom 13.10. dargestellt.
Der Besichtigungstermin fand meiner Information nach an einem Wochentag um 10.25 Uhr statt. Die Schule beginnt um 8 Uhr und endet zwischen 11 und 16 Uhr. Die Begehung wurde also in einer Zeit vollzogen, in der kein einziger Grundschüler an der Kreuzung stand.
Dass der Kfz-Umsatz wohl wichtiger sei als die Sicherheit der Kinder, bemängelte schon Frau Meincke von den Grünen. Dass aber wieder die Argumentation der Unfallzahlen herhalten muss und auch, dass es noch viele solcher Kreuzungen in München gebe, um untätig zu bleiben, ärgert mich maßlos. Ja, es gibt viele solcher Kreuzungen in München. Jedoch: Es stehen auch an vielen dieser Kreuzungen weiß lackierte Räder, als Mahnung und Erinnerung an die verunglückten Radfahrer an diesen Stellen - v.a. Kinder!
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