"Der Wald sollte den Spaziergängern gehören"
Am Sendlinger Wald grenzen die beiden Viertel Sendling-Westpark und Münchner Süden (Bezirk 19) aneinander. Gegenwärtig wird darüber nachgedacht, durch den Wald führende Straßen zu sperren ("Kann man Straßen im Südpark sperren?" im Sendlinger Anzeiger vom 27. November). Alfred Nagel (Sprecher der CSU im Bezirksausschuss Sendling Westpark) schreibt dazu:
Mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel gelesen und alles, was da rund um den Sendlinger Wald in unserem Nachbarbezirk besprochen und gedacht wird. Drei Anmerkungen darf ich machen:
Der Sendlinger Wald ist nicht zum „Südpark" geworden, er ist immer „Wald“ geblieben, auch wenn dies im allgemeinen Sprachgebrauch manchmal verfälscht wird.
Vor rund 50 Jahren wurde er vom Gestank der Tierkörperverwertungsanstalt befreit, die am heutigen Gärtnerstützpunkt betrieben worden ist. Seit diesem Zeitpunkt wird der Wald von den Bürgerinnen und Bürgern geschätzt.
Der Sendlinger Wald wird bis heute auf einer großen Fläche (ca. 60 ha) forstwirtschaftlich vom Forstamt der Stadt gepflegt und ist auch als solcher zertifiziert. Er ist nach meiner Kenntnis flächenmäßig der größte Wald innerhalb der Grenzen von München.
Eine Idee mit alten Wurzeln
Die Idee, den Wald an der Nahtstelle der Höglwörther Straße zu schließen, stammt bereits aus der Zeit zu Beginn der 80er Jahre. Damals hatte die CSU-Fraktion im Bezirksausschuss Waldfriedhofviertel (heute Sendling-Westpark) proklamiert: Wenn der Luise-Kiesselbach-Platz untertunnelt wird, dann kann darüber nachgedacht werden, dem Wald Verkehrsbereiche der Höglwörther Straße zurückzugeben. Nahezu 40 Jahre sind nun ins Land gegangen und vielleicht kann diese Idee des Entsiegelns zumindest teilweise verwirklicht werden. Zugegeben, die Verhältnisse haben sich verändert und eine wichtige Busspur verläuft durch den Wald. Diese sollte, wie verbesserte Radwege, erhalten bleiben. Schließlich müssen vor Veränderungen die heutigen Verkehrsverhältnisse bedacht und mit den Anwohnerinnen und Anwohnern im Viertel diskutiert werden.
Das Entsiegeln einer halben Straßenbreite eines Teils der Inniger Straße könnte allerdings schon heute erfolgen, denn die vielen parkenden Anhänger, Busse, Lkw’s und Arbeitsgeräte passen nicht in ein Landschaftsschutzgebiet. Der Wald sollte den Spaziergängern gehören - Jung und Alt!
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