Der Lärm vor der Haustür
Baureferat sagt in der Bürgerversammlung Schutzwand am Max-Seidl-Weg zu
Es sind nach wie vor die beherrschenden Themen im Stadtbezirk 7 Sendling-Westpark: Lärm und Verkehr. Das wurde auch wieder in der Bürgerversammlung deutlich. Rund 250 Bürger waren in die Dreifachturnhalle an der Gaißacher Straße gekommen, um 40 Anträge zu stellen.
"Nicht alle sind zufrieden"
Vor dreieinhalb Jahren wurde der Tunnel am Luise-Kiesselbach-Platz eröffnet. Inzwischen ist die Oberfläche begrünt, ein Maibaum ziert das Areal. Für viele Anwohner habe sich die Situation deutlich verbessert, betonte Günter Keller, Vorsitzender des Bezirksausschusses (BA) 7 Sendling-Westpark in seinem Rechenschaftsbericht. "Aber nicht alle sind mit der neuen Situation nach dem Tunnelbau zufrieden", sagte er und verwies unter anderem auf die Anwohner des Max-Seidl-Wegs und der Mainburger Straße.
Eine Ampel, 23.000 Fahrzeuge
"Sie wohnen am dichtesten an dem noch verbliebenen Oberflächen-Fernverkehr in der Troglage", betonte Keller. Von der Grundstücksgrenze bis zum Straßenrand seien es gerade einmal 13 Meter. Täglich quälten sich 23.000 Fahrzeuge über die einzig übriggebliebene Fernverkehrsampel direkt vor der Haustür der Anwohner. "Trotzdem ist im Planfeststellungsverfahren von 2003 festgelegt, dass dies der einzige Bereich bleibt, in dem kein aktiver Lärmschutz, also keine Lärmschutzwand notwendig sei", monierte der BA-Vorsitzende.
Das möchten die Anwohner des Max-Seidl-Wegs sowie der Mainburger- und der Johann-Houis-Straße so nicht hinnehmen. Als deren Vertreter forderte Sebastian Uhl in der Bürgerversammlung eine begrünte Trennwand entlang des Mittleren Rings zum Schutz der Anwohner sowie der allgemeinen Verkehrssicherheit. Uhl verwies zudem darauf, dass an der Ecke Max-Seidl-Weg und Mainburger-Straße eine Spielstraße ausgewiesen sei. Da eine Abgrenzung zum Mittleren Ring fehlt, bestehe die Gefahr, dass Kinder auf die Straße laufen. Der Antrag wurde von den Bürgern abgesegnet.
Auch im BA 7 war Sebastian Uhl in diesem Jahr bereits mit seiner Bitte vorstellig geworden und hatte dessen Unterstützung erfahren. Das Gremium wollte gar eine Sichtschutzwand mit dem Stadtbezirksbudget finanzieren. Allerdings hatte das Baureferat in einem Gutachten die Kosten auf 100.000 bis 400.000 Euro geschätzt. Schon bei einer einfachen Ausführung wäre das Budget aufgebraucht gewesen.
Kleiner Hoffnungsschimmer
In der Bürgerversammlung gab es nun zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer aus dem Baureferat. "Wir sind an der Sache dran und versuchen eine Lösung zu finden, wie man einen Sichtschutz machen kann", so der zuständige Sachbearbeiter. Dies sei zwar keine klassische Lärmschutzwand, doch würde auch diese den Verkehrslärm sicher reduzieren.
Unterdessen hat der BA in der November-Sitzung seine Unterstützung nochmals bekräftigt, indem er einen SPD-Antrag auf Errichtung einer Trennwand einstimmig absegnete. Der Bereich solle zusätzlich intensiv begrünt werden, um den Sichtschutz einer Trennwand zu verstärken. Damit konkretisierte der BA eine Forderung vom August.
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