Der erste Schritt einer stetigen Bewegung
Dante-Gymnasium ist „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
Lange hat es gebraucht, doch nun war es endlich soweit: Das Dante-Gymnasium wurde im Rahmen einer Gala mit dem Titel „Schule ohne Rassismus“ ausgezeichnet.
Der Weg dorthin war ein langer, bereits seit einigen Jahren bemühte sich vor allem die SMV, den Titel zu erwerben, doch leider fehlten bis zum letzten Jahr die Kapazitäten für dieses große Projekt. Im Frühjahr des Schuljahres 2017/18 stand dann aber endlich das Konzept, wie man Unterschriften von über 70 Prozent der Schulfamilie sammeln könne. Im Rahmen einer von den Klassensprechern organisierten Zfu-Stunde („Zeit für uns“-Stunde) klärten SMV-Mitglieder und die amtierenden Schülersprecherinnen über das Projekt auf und sammelten am Ende der Stunde Unterschriften in jeder Klasse. Mit ihrer Unterschrift verpflichteten sich alle Beteiligten dazu, sich an der Schule langfristig gegen Rassismus einzusetzen, bei Rassismus einzuschreiten und einmal im Jahr ein Projekt gegen Rassismus zu organisieren. Nachdem weit über 70 Prozent aller Schüler, Lehrer und Mitarbeiter des Dante-Gymnasiums diese Verpflichtung unterschrieben hatten, stand die offizielle Verleihung des Titels aus.
Am Leben halten
Eröffnet wurde die Feier durch den Chor, der ein bayerisches und ein südafrikanisches Stück zum Besten gab. Nach der Begrüßung durch die Moderatorinnen folgte ein von der SMV gedrehter Film, in dem einige Stimmen aus der Schulfamilie zum Thema Rassismus und Diskriminierung zu hören waren. Der Grundtenor war, dass Rassismus am Dante-Gymnasium weit weniger verbreitet als außerhalb der Schule ist. Dennoch darf man nicht im Engagement gegen Rassismus und Diskriminierung nachlassen, „Schule ohne Rassismus“ ist ein guter Anfang dafür.
Daraufhin sprach der Schulleiter Herr Fanderl über die vielen gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahrzehnte, sowohl in die richtige Richtung, wie zum Beispiel die „LGBTQ+“-Bewegung, symbolisiert durch die Regenbogenfarben, als auch in eine weniger erfreuliche Richtung, geprägt von Hass und Intoleranz. Anhand dieser Entwicklungen hat sich gezeigt, dass es immer wichtig ist, für Akzeptanz einzustehen, und so ist „Schule ohne Rassismus“ keine Auszeichnung, sondern der erste Schritt einer stetigen Bewegung, die es am Leben zu erhalten gilt.
Danach hielt die Kinderbuchautorin Meike Haas als Patin für das Projekt eine Ansprache. Als Kinderbuchautorin sehe sie es unter anderem als ihre Aufgabe an, Kinder mitzuerziehen. Deshalb sei es auch ihre Aufgabe als Patin, der Schulfamilie einen Rat mit auf den Weg zu geben: „Geht offen durch die Welt!“
Nachhaltiger Prozess
Doch das Projekt „Schule ohne Rassismus“ lebt ja vor allem von der Nachhaltigkeit. Bereits aufgeführt wurde ein Theaterstück mit Geflüchteten, für die Zukunft sind Kaminfeuergespräche geplant, bei denen man sich abends trifft, um über aktuelle politische Entwicklungen zu reden.
Danach folgte das Highlight des Abends, die Verleihung des Titels durch Herrn Otto von der Initiative „Schule ohne Rassimus – Schule mit Courage“, der noch einmal erwähnte, dass der Titel keine Auszeichnung, sondern ein Prozess ist.
Insgesamt war es ein rundum gelungener Abend, der sich zusammenfassen lässt mit den Worten: „Hass wird gelehrt. Und so wie Hass gelehrt werden kann, kann auch Liebe und Toleranz gelehrt und gelernt werden, deshalb ist Schule ohne Rassismus so wichtig.“
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