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Der Bus bleibt, wo er ist

Keine Verlegung der Linie 134 in die "Flößersiedlung"

Um die Zechstraße wird der Bus weiterhin einen Bogen machen. Vorne am Eck: das Haus der Bayerischen Landeszahnärztekammer. (Bild: job)

Jene Anwohner der Zechstraße und Flößergasse, die eine Verlegung der Buslinie 134 durch die "Flößersiedlung"  ablehnten, haben sich durchgesetzt: Der Sendlinger Bezirksausschuss (BA) gab seine gegenteilige Idee auf, mit der er die Anbindung des neuen Wohnquartiers und des S-Bahnhaltes Mittersendling verbessern wollte. Bei der Bürgerversammlung im vergangenen Oktober hatten die Anwohner bereits Rückhalt für ihr Ansinnen gefunden, den Bus nicht durch die Siedlung zu führen, sondern wie bisher auf der Plinganserstraße zu belassen. Sendling BA-Vorsitzender Markus Lutz (SPD) erklärte nun den Verzicht des BA auf die Verlegung. Er verwies allerdings darauf, dass es keinewegs ein einhelliges Bild unter den Anwohnern gebe. Manche der Anwohner hielten die Verlegung des Busses durchaus für sinnvoll. Er sagte, man wolle mit der Gestaltung der Straßen in der Siedlung endlich weiterkommen, so dass nach dem langen Hin und Her eine Abwägung der Positionen nötig gewesen sei.

Keine weitere Befragung der Anwohner

Michael Kaiser (CSU) zeigte sich überrascht über das Zurückrudern der SPD in der Bus-Frage. Die CSU sei bereits früher gegen die Verlegung der Linie gewesen. "Es freut uns, dass die SPD jetzt auch unserer Meinung ist", erklärte Andreas Lorenz (CSU). Auch Kaiser wies darauf hin, dass es unterschiedliche Positionen in der Anwohnerschaft gebe, und schlug eine Befragung der Bewohner vor. "Wir kennen nur Einzelmeinungen, haben aber kein repräsentatives Bild", meinte Kaiser. Diese Idee fand jedoch keine Mehrheit. "Das kostet nur weitere Zeit und Geld", so Markus Lutz.

Vorschläge zur Verkehrsberuhigung

Der Charakter des Viertels habe sich gewandelt, meinte Lutz. Jetzt, wo neue Wohnhäuser das Gewerbe abgelöst haben, gebe es keinen Schwerlastverkehr mehr. Daher sei eine Verkehrsberuhigung der Siedlung nötig. Zudem wünsche man sich eine nahe Mobilitätsstation und die Einfführung des Parkraummanagements. Letzteres sei schon in der Vorplanung. "Die Industrie ist weg, jetzt soll es wohnlicher werden", unterstrich Lutz, "wir wollen dem Wandel im Viertel Rechnung tragen!"

Den von SPD, Grünen und Mut vorgeschlagenen Maßnahmen stimmte der BA mehrheitlich zu: Die Zechstraße und Flößergasse sollen zur Verkehrsberuhigung verschmälert, Gehwege verbreitert und Bäume an den Straßenrändern gepflanzt werden. Die Zahl der Parkplätze auf beiden Seiten soll etwas reduziert werden (statt Senkrechtparkerbuchten werden wegen der hohen Anzahl an Tiefgaragenplätzen im Umfeld Längsparkerbuchten geschaffen, um Fußgängern und Radfahrern mehr Platz zu bieten.

Erst Umbau, dann Parklizenzen

Weniger einig zeigten sich CSU und SPD in der Bewertung des Parkraummanagements und der Umgestaltung von Zechstraße / Flößergasse.

Andreas Lorenz (CSU) warnte, dass es keine rechtliche und keine politische Gewähr gebe, dass das versprochene Parkraummanagement wirklich komme. Ohne dieses sei eine Umgestaltung der Straßen und der Wegfall von Parkplätzen möglicherweise nicht sinnvoll. Markus Lutz (SPD) hielt dagegen, dass die gewünschte Umgestaltung der Straßen die Einführung des Parkmanagements nicht verbauen werde. Die Einführung der Parklizenzregelungen brauche aber mindestens vier Jahre; der Umbau der Straßen könne früher umgesetzt werden.

Nächste Sitzung

Die nächste Sitzung des Bezirksausschusses Sendling findet am Montag, 5. März, um 18.30 Uhr, im Sozialbürgerhaus Sendling, Meindlstraße 16, statt.


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