"Das ist ein Schaufensterantrag"
Stadtwerke München sollen über Einsatz von Elektrobussen selbst entscheiden
Acht Elektrobusse werden derzeit von den Stadtwerken München beschafft. Ihr Einsatz ist für 2019 und 2020 geplant. In der Januarsitzung des Bezirksausschusses (BA) 7 Sendling-Westpark beantragte die CSU deshalb, einige der Fahrzeuge in Sendling-Westpark bei den Bus-Linien 130 bzw. 51 einzusetzen.
"Chance nutzen"
Vier der Busse seien bereits für eine E-Buslinie verplant, hieß es in der Sitzung. Die anderen vier könnten bei bestehenden Linien eingesetzt werden und die Bewährung im alltäglichen Einsatz beweisen. Hier seien Strecken sinnvoll, deren Stickstoffdioxyd-Werte über dem Grenzwert lägen, etwa die Hansastraße zur Albert-Roßhaupter-Straße sowie die Fürstenrieder Straße. "Wir sollten diese Chance nutzen", appellierte Alfred Nagel, Sprecher der CSU, an das Gremium.
"Alle vier Busse würden sicher nicht auf den Linien eingesetzt, weil das die Linie der Tram-Westtangente ist", sagte Lena Fiedler (Grüne). "Wir halten diesen Antrag für einen Schaufensterantrag und stimmen deshalb nicht zu", so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende. SPD-Fraktionssprecher Walter Sturm schloss sich an. "Es ist nicht notwendig, dass wir uns hier anmelden", sagte er. "Wir sollten es den Stadtwerken selbst überlassen, wo sie testen."
"Will das nicht vorschreiben"
Alfred Nagel wollte das so nicht stehen lassen. "Es ist doch ein gutes Signal, das wir hier setzen können. Wenn die Stadtwerke meinen, dass das völlig verkehrt ist, werden sie uns das schon sagen", meinte er. Sein Fraktionskollege Martin Maier, an diesem Abend als Nachfolger für Andrea Morawek vereidigt, sprang ihm bei. "Es wäre ein Zeichen, aber scheinbar möchte Ihre Fraktion kein Zeichen setzen", sagte er Richtung SPD. Walter Sturm konterte: "Ich will den Stadtwerken bei vier Bussen einfach nicht vorschreiben, wo sie das machen."
Das sahen die BA-Mitglieder mehrheitlich auch so: Der Antrag wurde mit 14 zu acht Stimmen abgelehnt.
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