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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
"Das grenzt an Scharlatanerie"
Bezirksausschuss 7 möchte Veranstaltung im Westpark verhindern
Einer geplanten Veranstaltung der Yi-Xue-Akademie möchte der Bezirksausschuss (BA) 7 einen Riegel vorschieben. Die Akademie hat beantragt, am 1. Mai einen "Praxistags für ganzheitliche Gesundheit" im Westpark durchführen zu dürfen. Wie BA-Vorsitzender Günter Keller in der Januar-Sitzung des Bezirksausschusses mitteilte, habe der BA diesen Antrag in den vergangenen Jahren zwar immer abgelehnt, dennoch sei letztlich durch das Kreisverwaltungs-referat stets eine Genehmigung erteilt worden.
Dabei spricht aus Sicht des Gremiums einiges gegen diese Veranstaltung. In einer Stellungnahme hat Charlotte Mosebach (SPD) dies für die Sitzung zusammengefasst. Demnach sei davon auszugehen, dass es sich um eine kommerzielle Veranstaltung handele, auch wenn kein Eintritt verlangt werde. Die Yi-Xue-Akademie mit Sitz in Berlin sei zwar ein Verein, verbreite ihre Lehren jedoch hauptsächlich über kostenpflichtige Seminare. Zudem sollte die Veranstaltung aus inhaltlichen Gründen abgelehnt werden. Besonders eine der Haupttheorien des so genannten Yi-Xue Großmeisters Wei Ling Li grenze an Betrug und Scharlatanerie, da er behaupte der Ursprung von Krebsleiden liege "in einem geschwächten energetischen Lebensniveau, das auf die Erkrankung der Seele zurückzuführen ist." Dies sei aus medizinischer Perspektive nicht hinnehmbar und der Westpark solle keinesfalls eine Plattform bieten, solche kruden Theorien zu verbreiten, die im schlimmsten Fall – bei Anwendung statt einer ärztlichen Behandlung – zur Gefährdung von Menschenleben beitragen könnten, heißt es in der Stellungnahme. Eine solche Veranstaltung sei unbedingt zu verhindern.
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