Container bleiben bis 2030
Durchgang soll für Schüler einfacher werden

Seit Spätsommer 2013 werden in der roten Container-Schule auf der Südseite Kinder unterrichtet. Eigentlich sollten diese Container nur bis zur Fertigstellung der "Eidechsen-Schule" nebenan genutzt werden. Diese nahm zwar im Sommer 2016 den Unterrichtsbetrieb auf, die roten Container blieben dennoch im Einsatz. (Foto: job / Archiv)
Mit der neuen Schule an der Baierbrunner Straße, der "Eidechsenschule", sind die Eltern der Schüler sehr zufrieden. Sie stehen auch hinter den Containern als zeitlich befristete Behelfslösungen. Hier zeige sich die Stadt als flexibler Sachaufwandsträger, lobt der Elternbeirat in einem Schreiben an den Bezirksausschuss im Münchner Süden.
Die neue Schule ist zu klein
Die Container-Schule war ursprünglich nur als Interimslösung während der Bauphase der neuen Schule gedacht. Aufgrund der hohen Schülerzahlen wurde der Container aber auch nach Eröffnung der neuen Schule weitergenutzt. Aus der dreizügig geplanten Schule wurde eine vierzügige Schule und die Schülerzahlen steigen weiter. Die Einführung des kooperativen Ganztags, den die Eltern positiv sehen, vergrößert die Raumnot noch mehr. Es sind laut Angaben des Elternbeirates schon ca. 200 Kinder im Tagesheim bzw. im kooperativen Ganztag. Schon nächstes Schuljahr werden es an die 300 sein. Der Schulleitung und der Leitung des Tagesheims sei es zu verdanken, dass durch partnerschaftliche Zusammenarbeit die vorhandenen Räume gemeinsam genutzt werden können. Mehr sei beim besten Willen im Haupthaus aber nicht drin.
Nächstes Jahr werden wieder fünf Klassen im Container beschult, so die Eltern. Auch das Tagesheim wird nicht umhinkommen, mehrere Gruppenräume im Container-Gebäude zu beziehen. "Unsere schöne Schule ist viel zu klein", fasst der Elternbeirat zusammen.
Container weisen viele Mängel auf
Der versprochene Abbau der Container werde mittelfristig nicht kommen. Da dies nie für die inzwischen erreichte Nutzungsdauer ausgelegt waren, zeigen sich nun erhebliche Mängel in der Bausubstanz. Das Dach ist undicht, die Wände mit Wasser vollgesogen, das Fundament etwas eingesunken. Im Frühjahr und Sommer ist es viel zu heiß. Alle zwei Monate prüft ein Statiker den Container. Aus Sicht der Elternschaft sowie der Schulleitung sei die technische Lebensdauer des Containers überschritten, so der Elternbeirat. Er sollte als erste Maßnahme dringend ersetzt werden. Außerdem sollte zügig mit der Planung eines Erweiterungsgebäudes begonnen werden. Der Elternbeirat lud den Bezirksausschuss ein, sich vor Ort ein Bild von der Situation zu machen.
Durchgang für Kinder schaffen
Von diesem Besuch des Bürgergremiums berichtete Polina Gordienko (SPD). Die Container bleiben bis 2030, teilte sie mit. Ein anderes Problem lässt sich wohl kurzfristiger lösen. Dabei geht es um den Stichweg, der parallel zur Bahn hinter den Containern und an den Laufbahnen entlang zum Schulgelände führt. Diesen Weg nutzen die Grundschüler, um von der "Eidechsenschule" zu den Containern zu gelangen. Der Weg ist aber auch ein Ort der regelmäßigen Zusammenkunft der Jugendlichen, die Müll und Glasscheiben auf dem Campusgelände hinterlassen und den Schulweg gefährden. Viele Schüler und Eltern trauen sich nicht, den Durchgang zu verwenden.
Die Schule wünscht sich ein Tor am Südende der Laufbahnen, damit rund 100 Kinder sicher zwischen dem Haupthaus und der Containeranlage wechseln können. Das städt. Referat für Bildung und Sport prüft hierfür die rechtliche Grundlage, insbesondere, ob der Weg öffentlich ist und inwiefern das im Bebauungsplan verankert ist.
Eine Zwischenlösung wäre die Entnahme eines Zaunelements auf dem Campusgelände, erklärte Polina Gordienko. Schüler könnten dann dort durchgehen und müssten beim Wechsel zwischen den Gebäuden das Schulgelände nicht verlassen.
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