Chiemsee-Messe zum Patrozinium
St. Korbinian feiert am Sonntag
Zum Patrozinium in St. Korbinian (Gotzinger Platz) am Sonntag, 22. November, wird um 10 Uhr Johann Michael Haydn Missa in honorem Sanctae Ursulaem (die Chiemsee-Messe) aufgeführt.
Unter Haydns über 30 Vertonungen des lateinischen Ordinariumstextes nimmt seine laut Autograph am 5. August 1793 beendete Missa in honorem Sanctae Ursulae eine herausragende Stellung ein. In der liedhaften Melodik, der Einheit des motivischen Materials und dem ausgewogenen Zusammenklang von festlichen und verinnerlichten Abschnitten zählt die Messe zu Haydns gelungensten und inspiriertesten Werken. Mit der Besetzung von zwei Trompeten und Pauken zusätzlich zum Salzburger „Kirchentrio“ entspricht sie dem Typus der für festliche Anlässe bestimmte „Missa solemnis“.
Der volkstümliche Beiname Chiemsee-Messe resultiert aus der Entstehungsgeschichte des Werkes. Michael Haydn komponierte seine Chiemsee-Messe im Jahr 1793 für die auf einer Insel im See beheimatete Benediktinerinnen-Abtei Frauenwörth anlässlich des Ordensgelübdes von Ursula Oswald am 19. August 1793. Ursula Oswald, die den Klosternamen Sebastiana annahm, war musikalisch sehr begabt und vermutlich eine Schülerin von Michael Haydn. Über ihren ursprünglichen Bestimmungsort hinaus fand das Werk rasch Verbreitung, was zahlreiche Abschriften, besonders in österreichischen Klöstern, belegen
Ausführende: Chor von St. Korbinian Mechthild Kiendl, Sopran Florence Losseau, Alt Joachim Schwarz, Tenor Michael Mantaj, Bass Leitung: Beate Murner.
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