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"Am Südpark" geht voran

Bezirksausschuss 19 bezieht Stellung zur Bebauung auf dem EON-Gelände

"Am Südpark" nennt sich das Projekt, das auf dem EON-Gelände geplant ist. (Bild: tab)

Die Realisierungsreihenfolge und die Schulversorgung stehen für den Bezirksausschuss (BA) 19 ganz oben auf der Prioritätenliste. In einer Sondersitzung verabschiedete das Gremium eine Stellungnahme zum Bebauungsplanentwurf sowie zum Flächennutzungsplan für das ehemalige EON-Gelände.

Wohnen und Einzelhandel

"Am Südpark" nennt sich das Projekt, das auf dem Gelände an der Boschetsrieder Straße/ Ecke Drygalski-Allee entstehen soll. Geplant sind überwiegend Wohnungen, aber auch Einzelhandel, ein Ärztehaus und Kindertagesstätten. In einem städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb hatte sich der Entwurf des Züricher Architekturbüros Von Ballmoos Krucker durchgesetzt. Auf dieser Grundlage möchte die Accmulata Immobilien gemeinsam mit der Concept Real Firmengruppe das neue Stadtquartier umsetzen. Hans Schlamp, Vorsitzender des Accumulata Aufsichtsrates stellte das Modell, wie schon in der Januarsitzung, dem Gremium sowie interessierten Bürgern vor.

Seit Jahren eine Brache

"Es ist eine komplizierte Materie", konstatierte Michael Kollatz zu Beginn der Sitzung. "Die Landeshauptstadt München hat uns die Bebauungsplanunterlagen zur Verfügung gestellt. Das sind rund 120 Seiten. Hinzu kommt die Flächennutzungsplanänderung mit knapp zehn Seiten." Der Stadtrat habe den Billigungsbeschluss zu dem Projekt zu verabschieden. "Im Vorfeld ist der Bezirksausschuss anzuhören", so Kollatz weiter. Aus diesem Grund finde nun die Sondersitzung statt. Kollatz warf einen kurzen Blick auf die Geschichte des seit Jahren brachliegenden Areals. "Die Isar-Amperwerke hatten hier massives Baurecht für Büronutzung und untergeordnet für Wohnen", sagte er. "Hier sollte die Verwaltungszentrale der Isar-Amperwerke entstehen, unter anderem mit einem 80 Meter hohen Turm." Durch eine Fusion sei das Ganze letztlich bei EON gelandet. "Aber der Bebauungsplan ist nicht realisiert worden." Auch die Überlegungen, ein Einkaufszentrum auf dem Gelände zu errichten, sei verworfen worden. Schließlich habe die Stadt entschieden, ein neues Wohnquartier zu verwirklichen. In enger Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt lobte die Accumulata Immobilien im Herbst 2012 einen städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb aus. In einer Bürgerwerkstatt flossen die Meinungen der Bürger zu den eingereichten Entwürfen ein. Der erste Preis ging schließlich an das Züricher Büro Von Ballmoos Krucker.

In der Stellungnahme des BA ging es unter anderem um inhaltliche Punkte, die hauptsächlich das Umfeld der EON-Brache betreffen. Besonders wichtig war dem Gremium zunächst die Realisierungsreihenfolge. Neben der Accumulata Immobilien plant auch die Stadt München gemeinsam mit der Gewofag eine Wohneinheit, so dass auf dem Gelände ingesamt rund 1100 Wohnungen entstehen werden. Der BA fordert in seiner Stellungnahme, "dass beide Teile des Planungsgebiets, der in städtischem Besitz befindliche ebenso wie derjenige in privater Hand, zeitnah realisiert werden."

Schnelle Schulplanung

Auch die Schulversorgung spielte in der Sitzung eine wichtige Rolle. Wie es hieß, solle die Grundschulversorgung in der Zielstattschule durch Errichtung einer mobilen Schulraumeinheit erfolgen und nicht, wie zunächst vom Planungsreferat mitgeteilt, durch die Grundschule an der Gmunder Straße. "Dagegen hat der BA keine grundsätzlichen Einwände und hat diesem Bauvorhaben zugestimmt. Es ist aber dringend erforderlich, dass die Stadt schnellstens eine Planung für den anstehenden Umbau der Gebäude der Zielstattschule vorlegt; ein Provisorium kann nur dann die Schulversorgung gewährleisten, wenn auch die endgültige Lösung mindestens absehbar ist (...). Der BA 19 fordert, dass sichergestellt wird, dass die geplante Erweiterung der zugehörigen Sprengelschule GS Zielstattstr. rechtzeitig zum Einzug Ende 2017 fertiggestellt ist", heißt es in dem Papier. Gleichzeitig wies das Gremium darauf hin, dass die weiterführenden Schulen im Stadtbezirk an ihrer Auslastungsgrenze oder darüber seien und forderte die notwendigen zusätzlichen Kapazitäten am Ratzinger Platz oder an anderer Stelle im Stadtbezirk ein.

Sichere Wege

Ebenfalls hohe Priorität hat die Schulwegsicherheit, zumal die Schüler aus dem Neubaugebiet die stark frequentierte Boschetsrieder Straße überqueren müssen. Dies werde wohl zum Großteil an der Machtlfinger Straße geschehen, waren sich die die BA-Mitglieder einig und forderten, beim geplanten Umbau der Kreuzung sei zu berücksichtigen, dass viele Kinder gleichzeitig die Straße überqueren. "Die Ampelschaltung ist dementsprechend anzupassen", heißt es in der Stellungnahme.

Mit Blick auf die U-Bahn wünschte sich das Gremium eine Taktverdichtung der Linie U3. Zudem sei ein zusätzlicher U-Bahn-Aufgang westlich der Machtlfinger Straße wünschenswert, war sich das Gremium einig.

Die Stellungnahme wurde einstimmig verabschiedet. Verläuft alles nach Plan, ist im Herbst dieses Jahres Baubeginn. Die Wohnungen sollen 2017 bezugsfertig sein.


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