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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
80.000 Münchner ohne CO2 versorgen?
Pumpversuche an sechster Geothermie-Bohrung
Die Stadtwerke (SWM) haben die sechste und letzte Bohrung für die Geothermieanlage am Heizkraftwerk Süd niedergebracht. Pumpversuche sollen nun zeigen, ob Ergiebigkeit und Temperatur des Thermalwasservorkommens im Untergrund den Erwartungen entsprechen. Dabei wird Dampf austreten. Aufgrund der chemischen Zusammensetzung des Wassers kann es gegebenenfalls kurzzeitig zu Geruchsbelästigungen kommen: Wenn das Tiefenwasser auf Luftsauerstoff trifft, entsteht ein „muffiger“ Geruch. Dieser ist aber völlig ungefährlich, so die SWM.
Die Ergebnisse der Leistungstests an den ersten fünf Bohrungen waren sehr vielversprechend: Die Temperatur ist deutlich höher als erwartet, die Ergiebigkeit liegt im Plan. Auf Basis dieser Daten sind die SWM zuversichtlich, dass die tatsächliche Leistung der Anlage mehr als die geplanten 50 Megawatt betragen wird. Damit können sie dann mehr als 80.000 Münchner mit Ökowärme versorgen.
Mitte des Jahres sollen die Arbeiten an allen sechs Bohrlöchern abgeschlossen sein. Parallel dazu wird die Heizzentrale gebaut, die die Technik beherbergt. Nach finalen Langzeitpumpversuchen soll die Anlage dann in der Heizsaison 2020/21 ans Netz gehen.
Die SWM sind damit einer der Vorreiter bei der Tiefen Geothermie. Sie betreiben aktuell fünf Geothermieanlagen in München und in der Region. Mit der "Ausbauoffensive Erneuerbare Energien" soll München zur ersten deutschen Großstadt werden, in der die Fernwärme zu 100 Prozent CO2-neutral gewonnen wird. Den wesentlichen Beitrag wird dabei die Geothermie liefern.
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